Die Menschen treten nicht aus der Kirche aus, um Steuern zu sparen. Sie gehen, weil sie das Vertrauen in die Reformversprechen verloren haben. Der Exodus von Katholikinnen und Katholiken im Kanton Zürich ist «ein Zeichen von Verzweiflung», schreibt Annalena Müller in ihrem Kommentar.
Die Zürcher Kantonalkirche reagiert mit einer Image-Kampagne auf die vermehrten Kirchenaustritte. «Unser Image? Im Allzeittief. Unser Engagement? Konstant hoch», heisst es in der Kampagne. Sie will zum Verbleib in der Kirche motivieren.
Pius Troxler ist seit kurzem oberster Schaffhauser Katholik. Er erhält aktuell viele Kirchenaustrittschreiben. Diesen und anderen Schwierigkeiten gelte es zu begegnen, sagt der Schönstatt-Priester.
Der Schwyzer Kirchenratspräsident Urs Zehnder bedauert die vielen Kirchenaustritte, die aufgrund des Missbrauchsskandals mitgeteilt würden. Und dass dabei oft keine Rücksprache erwünscht sei.
Welche Auswirkungen haben die aktuellen Kirchenaustritte? Mit dieser Frage konfrontiert, zeigt Daniel Kosch mögliche Folgen auf. «Weniger Seelsorge, weniger Jugendarbeit, weniger Altenbesuche. Das wäre auch in der breiten Gesellschaft spürbar.» Und er ist überzeugt, dass die Schliessung eines Pfarreizentrums «keine Lappalie» ist.
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