Die jüdischen Filmtage «Yesh!» fanden früher immer im März statt. Die nächste Ausgabe – mit der das zehnjährige Bestehen der Filmtage begangen wird – ist nun vom 7. bis zum 14. November 2024 geplant. Mit dem jüngsten antisemitischen Vorfall in Zürich habe dieser Entscheid jedoch nichts zu tun, so Festivaldirektor Michel Rappaport.
Nach der Messerattacke auf einen orthodoxen Juden in Zürich Anfang März diskutierte auch der SRF-Club am Dienstagabend über Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus in der Schweiz. Im Raum standen neben der Forderung nach mehr schulischer Aufklärungsarbeit auch ein Verbot von Nazi-Symbolik sowie ein gezieltes Monitoring von Social-Media-Kanälen.
Mit den Terroranschlägen der Hamas in Israel und dem Krieg in Gaza ist die Zahl der antisemitischen Vorfälle im letzten Jahr in der Schweiz dramatisch in die Höhe geschnellt. Das zeigt der jährliche Antisemitismusbericht des SIG und der GRA Stiftung gegen Rassismus.
Die Familie Höss geniesst in den 40er-Jahren in Polen ihr Leben, während der Tod sie umgibt. Sie lebt direkt neben dem KZ Auschwitz, weil der Ehemann und Vater Rudolf dort Lagerkommandant ist. Die Unmenschlichkeit, die hier in der Banalität des Alltags verbildlicht wird, ist fast nicht zu ertragen.
Auf Nikodemus Schnabel, Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, wurde am Samstag eine Spuckattacke von radikalen Juden verübt. Das Lateinische Patriarch von Jerusalem, die Vertretung der Katholiken im Heiligen Land, verurteilte den «schändlichen Angriff» nahe der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt.
Der jüdische Friedhof in Basel wurde mit antiisraelischen Parolen beschmiert. Dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG wurden in den vergangenen Wochen sehr viele solcher Schmierereien gemeldet, darunter auch sehr schlimme wie «Tod den Juden». Ob es zu einer Anzeige kommt, ist bisher unklar.
Noch sieht in der verlassenen, vierstöckigen Lagerhalle in Basels Stadtzentrum nichts nach dem neuen Domizil des Jüdischen Museums der Schweiz aus. Es gibt einiges zu tun bis zur geplanten Eröffnung im Sommer 2025. Aber der bisherige Standort platzt aus allen Nähten – deshalb müssen unter anderem originale Möbel des Solothurner Bethauses unter Verschluss bleiben.
«Diese Woche hat Bundesrat Albert Rösti in einer Rede das Verbot unterstützt», sagt Ralph Lewin in einem ausführlichen Interview mit dem Tages-Anzeiger. Er verlangt ein Verbot der Hamas. «Es geht einfach nicht, dass die Schweiz hier einen Extrazug fährt», meint Lewin.
Die jüdische Harvard-Professorin Claudia Goldin wird in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Die Jury lobte die US-Amerikanerin für ihre langjährige Forschung zur historischen Entwicklung und Rolle von Frauen am Arbeitsmarkt. Die Preisträgerin erhielt 2020 den Ehrendoktor der Universität Zürich.
Was hat der Vatikan im Dritten Reich für die Juden getan und wo hat er versagt? Experten sprechen derzeit bei einem Kongress in Rom über die Rolle des damaligen Papstes Pius XII. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erklärte, die Dokumente tauchten Pius XII. in neues Licht. In zwei Schreiben hiess es: «Die Juden sind unsere Brüder».
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