Kölns Wahrzeichen ist wegen einer Terrorwarnung bis auf Weiteres gesperrt und unter Polizeischutz. Nur für Gottesdienste gibt es Ausnahmen, zum Beispiel für den Auftakt der Sternsingeraktion. Kirchgänger, Kölner und Touristen lassen sich den Dom nicht nehmen.
Udo Bentz in Paderborn und Herwig Gössl in Bamberg – gleich zwei deutsche Erzbistümer bekommen eine neue Spitze. Damit bleiben noch zwei Bischofsstühle in Deutschland unbesetzt. Die Neuen erklären, dass sie sich ihrer Bürde bewusst sind.
Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie hat am Sonntag an der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegengenommen. In seiner Dankesrede erzählte er eine Fabel und meinte: «Frieden will mir im Augenblick wie ein Hirngespinst vorkommen.» Trotzdem will er die Hoffnung nicht aufgeben.
Der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser hat noch einmal die Veröffentlichung der Namen von 53 Missbrauchstätern in seinem Bistum verteidigt. Dieses Vorgehen solle vor allem den Betroffenen zugute kommen und die weitere Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs «deutlich voranbringen», schrieb Dieser in einem Hirtenbrief, der am Sonntag in den Kirchen verlesen wurde.
Grundwissen zu Missbrauch an erwachsenen Frauen und den Mustern, die dahinter stecken – das bündelt ein neues Online-Portal. Das Angebot solle Lücken in der Vorbeugung schliessen, wie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) am Freitag in Köln mitteilte.
Betroffenenvertreter drängen die katholische Kirche zu höheren freiwilligen Zahlungen an Missbrauchsopfer. Damit sollen Zivilklagen unnötig werden. Unterdessen zieht sich ein solcher Prozess in Bayern in die Länge.
Mehr als 40 Millionen Euro hat die katholische Kirche in Deutschland bisher an Missbrauchsbetroffene gezahlt. Nach dem Kölner Urteil teilt die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistung am Dienstag mit, die Höhe der Anerkennungszahlungen deutlich erhöhen zu wollen. In der Schweiz liegen kirchliche Genugtuungszahlungen aktuell bei maximal 20'000 Franken
Gleich drei Anzeigen liegen gegen den Würzburger Bischof Franz Jung und seinen früheren Generalvikar vor. Ermittlungsgegenstand der Staatsanwaltschaft: falsche Verdächtigung und Verleugnung.
In Deutschland haben Missbrauchsbetroffene ein nationales Gremium geschaffen, um die Aufarbeitung über Bistumsgrenzen hinweg zu verbessern. Vier Wochen vor Veröffentlichung der Schweizer Missbrauchsvorstudie sind solche Entwicklungen auch hierzulande von Interesse.
Martin Walser war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Literaten der Nachkriegszeit. Nun ist der Schriftsteller im Alter von 96 Jahren gestorben. Walser war Katholik, Schweiz-Fan und oft unbequem, was ihm den Spitznamen «Querkopf vom Bodensee» einbrachte.
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