Der 15-jährige Jugendliche, der am 2. März in Zürich einen jüdisch-orthodoxen Mann attackierte, hat sich in Tunesien sowie in Internetforen radikalisiert. Dies sagte der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) am Montag.
Ein Hakenkreuz auf einer Tischtennisplatte, Hitlergrüsse und die Zeichnung einer Gaskammer, in der eine Lehrerin und ein Schüler ums Leben kommen. Antisemitische Symbole sind auf Schafhausens Schulhöfen präsent. Die örtlichen Behörden reagieren überfordert.
Die jüdischen Filmtage «Yesh!» fanden früher immer im März statt. Die nächste Ausgabe – mit der das zehnjährige Bestehen der Filmtage begangen wird – ist nun vom 7. bis zum 14. November 2024 geplant. Mit dem jüngsten antisemitischen Vorfall in Zürich habe dieser Entscheid jedoch nichts zu tun, so Festivaldirektor Michel Rappaport.
Nach der Messerattacke auf einen orthodoxen Juden in Zürich Anfang März diskutierte auch der SRF-Club am Dienstagabend über Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus in der Schweiz. Im Raum standen neben der Forderung nach mehr schulischer Aufklärungsarbeit auch ein Verbot von Nazi-Symbolik sowie ein gezieltes Monitoring von Social-Media-Kanälen.
Mit den Terroranschlägen der Hamas in Israel und dem Krieg in Gaza ist die Zahl der antisemitischen Vorfälle im letzten Jahr in der Schweiz dramatisch in die Höhe geschnellt. Das zeigt der jährliche Antisemitismusbericht des SIG und der GRA Stiftung gegen Rassismus.
Auf dem Lindenhof in Zürich haben sich am Sonntagmittag mehrere hundert Personen die Hände gereicht, um gegen Rassismus, Gewalt und Ausgrenzung und für mehr Menschlichkeit zu demonstrieren. Nach einem antisemitischen Vorfall vor einer Woche lautete ihr dringlicher Appell: In Zürich soll Frieden zwischen den Religionen herrschen.
Die Talmudschule in Davos wird offensichtlich geschlossen. Das sagt Jonathan Kreutner vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG). Mit dem jüngsten Vorfall, bei dem ein Schüler der Talmudschule im Ort öffentlich beschimpft wurde, habe die Schliessung jedoch nichts zu tun, meint er.
An ihrer Vollversammlung vor einigen Tagen haben sich die katholischen Bischöfe in Deutschland ganz klar gegen Rechtsextremismus ausgesprochen. Für ihre Grundsatzerklärung bekamen sie viel Zustimmung. Die AfD hielt der Kirche hingegen «billige Wahlkampfmanöver» vor.
Seit Jahren wird in der Schweiz diskutiert, ob Nazi-Symbole in der Öffentlichkeit verboten werden. Nun hat der Bundesrat offenbar ein Einsehen und arbeitet eine gesetzliche Grundlage aus. Jonathan Kreutner vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) meint dazu: «Die Politik muss sich jetzt in einem ersten Schritt auf eine klare, nachvollziehbare Liste von Nazi-Symbolen konzentrieren».
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) hat in einem Brief an Bundespräsident Alain Berset Kritik an diesem geübt. Dass dieser bisher nicht öffentlich Solidarität für die Jüdinnen und Juden in der Schweiz bekundet habe, angesichts des auch hierzulande zunehmenden Antisemitismus, stört den jüdischen Dachverband massiv. Das EDI reagierte mit einer Stellungnahme auf seiner Webseite.
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