51-52/2003

INHALT

Berichte

20 Jahre Kreta-Verein

von Walter Ludin

 

Der Verein für die katholische Kirche auf Kreta konnte am 17. November an seiner Mitgliederversammlung in Zürich sein 20-jähriges Bestehen feiern. Der damalige Luzerner Stadtkaplan und Horesa-Seelsorger Andreas Marzohl hat 1983 den Verein mit dem Ziel gegründet, die kleine Minderheitenkirche auf der Ferieninsel bei der Touristenseelsorge zu unterstützen.
Als Schwerpunkt wurde die Stadt Rethymnon ausgewählt (wo es auch heute bloss etwa zwei Dutzend katholische Gläubige gibt). Vor 20 Jahren waren die kirchlichen Gebäude in Rethymnon Ruinen. Dem Vereinsgründer Andreas Marzohl gelang es damals, insgesamt 190000 Franken für die Renovationen aufzutreiben.
Noch wichtiger als die materiellen sind personelle Hilfen. Auf ganz Kreta gibt es nur drei katholische Priester. Der Verein vermittelt jedes Jahr zehn bis zwölf Priester und Pastoralassistenten für zwei- bis vierwöchige Einsätze zwischen Ostern und Ende Oktober. Sie halten so genannte internationale, das heisst mehrsprachige Gottesdienste, die von den Touristen sehr geschätzt und wegen der sprachlichen Vielfalt oft als «kleines Pfingstwunder» bezeichnet werden. Der Kapuziner Bruno Fäh, der Vereinspräsident, war schon 18-mal, sein Mitbruder Walter Ludin 20-mal dabei.
An der diesjährigen Jubiläumsversammlung nahm auch der Generalvikar von Kreta, der Kapuziner Petros Roussos, teil. Er überbrachte den Dank seines Mitbruders und Bischofs Frangisko Papamanolis, der für die Diözesen Siros, Santorini und Kreta zuständig ist. Bruder Petros umriss die «Mission» der katholischen Kirche, die auf Kreta bloss etwa 500 Mitglieder zählt und somit weniger als ein Promille der Bevölkerung ausmacht: «Wir wollen nicht die Orthodoxen zu unserer Kirche bekehren, sondern Brücken für die Einheit der Kirchen bauen.»
Aus der Mitte der Versammlung wurde gefragt, ob es in Griechenland Kirchensteuern gäbe. Es gäbe sie nicht, informierte der Generalvikar von Kreta. Die orthodoxe Kirche werde vom Staat und indirekt auch von der EU unterstützt. Die Katholiken aber gingen leer aus. Der Staat ignoriere die katholische Kirche.<1>


Anmerkung

1 Kontaktadresse für Ferieneinsätze: Edith Birrer, Büttenenstrasse 1, 6006 Luzern, Telefon 0413702685.


Welttag des Friedens

Der Oktavtag von Weihnachten ist kalendarisch Neujahr und liturgisch Hochfest der Gottesmutter Maria; zugleich ist er Weltfriedenstag. Während die Botschaft des Papstes zu diesem kirchlich angesetzten Welttag jeweils kurzfristig veröffentlicht wird, liegt die Broschüre des Friedensdorfes rechtzeitig vor. Mit ihr will das Friedensdorf zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung und einem spielerischen Umgang mit einem gegebenen Thema ­ diesmal lautet es «schrittweise ­ pas à pas» ­ anregen: mit Gedanken, poetischen Texten, Gebeten, biblischen Reflexionen, interaktiven Impulsen, Bildern und Ideen für die Gestaltung von Gottesdiensten. Die zweisprachige Broschüre ist für das Friedensdorf eine gute Möglichkeit, die Anliegen des Friedens an Gemeinden und Pfarreien und an weitere Interessierte heranzutragen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, das neue Jahr bewusst im Geiste des Friedens zu beginnen. Zudem bedeuten die Erträge aus den Spenden und Kirchenopfern zum Weltfriedenstag die Haupteinnahmequelle für die Finanzierung der inhaltlichen Arbeit des Friedensdorfes.
Zusätzlich zur Broschüre wurde eine Gottesdienstunterlage zum gleichen Thema veröffentlicht.
Zu beziehen sind diese Unterlagen beim Friedensdorf, Chemin de Bouleyres 3, 1636 Broc, Telefon 026 921 96 42, Fax 026 921 96 43, friedensdorf@mcnet.ch (www.friedensdorf.ch), Postkonto 60-28387-2.


© Schweizerische Kirchenzeitung - 2003