4/2000

INHALT

Neue Bücher

Freiburger Veröffentlichungen zum Religionsrecht

Am 16. September 1999 fand am Institut für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht der Universität Freiburg die feierliche Vernissage der «Freiburger Veröffentlichungen zum Religionsrecht» statt. Diese von René Pahud de Mortanges herausgegebene Reihe knüpft an die ehemaligen «Veröffentlichungen aus dem Gebiete von Kirche und Staat» an, die von Ulrich Lampert im Jahre 1931 begründet und durch Eugen Isele und Louis Carlen fortgeführt wurden. Der neue Titel will dem Umstand Rechnung tragen, dass der Staat heute nicht mehr nur mit den Ansprüchen der traditionellen christlichen Kirchen, sondern vermehrt auch mit solchen anderer Religionsgemeinschaften konfrontiert ist.
Unter den geladenen Gästen aus Wissenschaft und Praxis befand sich neben Vertretern der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Kirche auch der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes. Die Begrüssung erfolgte durch Prof. Ruedi Imbach, Vizerektor der Universität Freiburg. Die bisher erschienenen Bände, insbesondere der neueste Band 7 mit ausgewählten staatskirchenrechtlichen Aufsätzen von Dr. Urs Josef Cavelti, gesammelt unter dem Titel «Kirchenrecht im demokratischen Umfeld», wurden von Prof. René Pahud de Mortanges vorgestellt. Die Tätigkeit von Dr. Cavelti wurde durch den Bischof von St. Gallen, Dr. Ivo Fürer, und alt Bundesrichter Carl Hans Brunschwiler besonders gewürdigt. Das Schlusswort der gediegenen Veranstaltung, die auch Gelegenheit zu wertvollem Gedankenaustausch bot, sprach Moritz Amherd, Präsident des Kuratoriums des Instituts.

Urs Reber


Kleines Stundenbuch

Rüdiger von Voss, Ellen und Gerhard Ringshausen, Kleines Stundenbuch für wache Zeitgenossen, Verlag Herder, Freiburg i.Br. 1998, 165 Seiten.

Zu neun verschiedenen geistlichen Themen haben die Herausgeber ­ ein evangelischer Professor für Religionswissenschaft, seine Gemahlin, Pastorin in einer Kinderklinik, und ein für Wirtschaftsfragen zuständiger CDU-Politiker ­ Texte zusammengetragen, die zum Nachdenken anregen und eventuell in ein Gebet einmünden. Diese Texte sollen Möglichkeiten zum Beten eröffnen, dem Glauben wieder zum Beten verhelfen. Dabei wurde Wert darauf gelegt, Texte zu präsentieren, die sich auf das Entscheidende, das Grundlegende konzentrieren. Die Texte sollen also zum Weiterdenken und Weiterbeten anregen. Sie führen zu einem neuen Vertrauen zu Gott in Klage und Lob, Bitte und Dank.
Die Texte stammen von christlichen Autoren. Innerhalb dieses Spektrums ist die Auswahl breit und ökumenisch offen, aber ­ und darauf legen die Herausgeber grossen Wert ­ ernst und fern jeder frommen Phrase und Sentimentalität.

Leo Ettlin


Birgitta

Ferdinand Holböck, Gottes Nordlicht. Die heilige Birgitta von Schweden und ihre Offenbarungen, Christiana Verlag, Stein am Rhein 1998 (3. Auflage), 376 Seiten.

Birgitta von Schweden (1303­1373) hat eine reiche Biografie. Spross aus königlichem Haus, ist sie eine vorbildliche Mutter und Erzieherin. Sie ist Gründerin eines heute noch bestehenden, nach ihr benannten Frauenordens.
Könige, Bischöfe und Päpste hat sie beraten. Ähnlich wie Katharina von Siena setzte sie sich ein für die Rückkehr des Papstes aus Avignon nach Rom. Die charismatisch begnadete Frau wurde zur prophetischen Mahnerin. Ihr Wirken und ihr Einfluss hatten europäische Dimensionen. Von der Mystikerin Birgitta ist ein umfangreicher literarischer Nachlass erhalten.
Der Autor dieses Birgittenbuches, emeritierter Professor der Theologischen Fakultät Salzburg und Domkapitular von St. Rupert und Virgil, hat für diese Biografie umfassende Studien betrieben und sich auch eingehend mit den Visionen und Offenbarungen der Heiligen aus dem Norden befasst.

Leo Ettlin


© Schweizerische Kirchenzeitung - 2000