SKZ 50/1997

INHALT

Amtlicher Teil

Alle Bistümer

Pressecommuniqué der 238. Ordentlichen Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz vom 1. bis 3. Dezember 1997 in Morges (Centre "La Longeraie")

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) tagte vom 1.­3. Dezember 1997 in Morges (Centre «La Longeraie»). Schwerpunkte dieser Winterversammlung waren Aussprachen, vor allem das Dokument «Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester» betreffend, sowie über die pastorale Situation in den Schweizer Diözesen im allgemeinen.

Der neue Apostolische Nuntius in Bern, Erzbischof Dr. Oriano Quilici, hat zum ersten Mal eine Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz besucht und nach einer eingehenden Aussprache mit den Bischöfen gemeinsam die Eucharistie gefeiert.

Bischof Wolfgang Haas und Bischof Giuseppe Torti haben an dieser Versammlung nicht teilgenommen.

Die Schweizer Bischofskonferenz hat noch einmal ausdrücklich das sinnlose Massaker in Luxor verurteilt und den Familien und Hinterbliebenen der Opfer ihr tiefempfundenes Beileid ausgesprochen.

Die SBK hat folgende Experten und Gäste an die 238. Ordentliche Versammlung eingeladen:

Frau Hella-Maria Hranitzky und Frau Rita Wick-Egger, Ko-Präsidentinnen der Kirchlichen Frauenkommission (KFK);
Frau Anne-Claire Rivollet und Herrn Luca Brunoni, Delegierte der SBK am VI. Internationalen Forum der Jugend 1997 in Paris;
Herrn Dr. Bruno Santini-Amgarten und Br. Magnus Bosshard OSB, Delegierte der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung der Schweiz und Liechtenstein (KAGEB);
Mgr. Dr. Pierre Mamie, emeritierter Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg;
M. André Kolly, Direktor des CCRT.

Aus Anlass des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember hat die Schweizer Bischofskonferenz erneut ihren Willen bekräftigt, den Kampf gegen Aids zu unterstützen. Dieses Jahr gilt die Aufmerksamkeit der Gesundheitsorganisationen vor allem den Kindern, die von der Immunschwächekrankheit betroffen sind: Täglich sterben weltweit 2000 Kinder an dieser Krankheit. Zur gleichen Zeit wie die Schweizer Bischofskonferenz tagte auch das Bureau internationel catholique de l'Enfance (BICE) in Morges zu diesem Thema.

Bischof Wolfgang Haas zum Erzbischof von Vaduz ernannt

Die SBK hat davon Kenntnis genommen, dass Papst Johannes Paul II. Liechtenstein zur neuen Erzdiözese erhoben hat. Diese ist direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt und gehört somit nicht mehr zum Territorium der Bischofskonferenz. Bischof Wolfgang Haas ist zum ersten Erzbischof der neuen Erzdiözese ernannt worden. Die SBK begleitet ihren Mitbruder, Erzbischof Wolfgang Haas, mit ihren Segenswünschen und lädt die Katholiken in der Schweiz und in Liechtenstein dazu ein, sich für den Frieden und die Einheit in der Kirche einzusetzen.

Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester

Die SBK hat über die «Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester» beraten. Sie hat die Reaktionen in der schweizerischen kirchlichen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen und eine besondere Erklärung (siehe Frontseite dieser Ausgabe) verabschiedet, worin sie auch darauf hinweist, dass diese Instruktion keineswegs die Mitarbeit der Laien in der Kirche in Frage stellt.

Neuzuteilung der Arbeitsgebiete innerhalb der SBK

Im Zusammenhang mit der Wahl des neuen Präsidiums der Schweizer Bischofskonferenz sind die Arbeitsgebiete neu zugeteilt worden (siehe Tabelle in der nächsten Ausgabe). Dies gab den Bischöfen die Gelegenheit, die pastorale Situation in den einzelnen Diözesen und der Kirche in der Schweiz ausführlich zu erörtern.

Kirchliche Frauenkommission (KFK)

Die Schweizer Bischofskonferenz hat an der Versammlung die beiden Ko-Präsidentinnen der KFK, Frau Hella-Maria Hranitzky und Frau Rita Wick-Egger, zu einem Gespräch empfangen, in dessen Verlauf die Bischöfe das Dokument «Wie motiviert man Frauen dazu, sich in der Kirche zu engagieren?» besprochen haben. Das von der KFK erarbeitete Dokument wird in den drei offiziellen kirchlichen Publikationsorganen «Schweizerische Kirchenzeitung», «Evangile et Mission» sowie «Monitore Ecclesiastico» vorgestellt werden.

XII. Weltjugendtreffen 1997 in Paris

Die SBK nahm mit dem Bericht der zwei Jugendvertreter der SBK am VI. Internationalen Jugendforum in Paris auch denjenigen über das XII. Weltjugendtreffen 1997 mit grossem Interesse entgegen. Die Tessiner Jugend und die Schweizer Bischöfe laden bereits heute die Jugendlichen zu einem gesamtschweizerischen Treffen auf dem Monte Tamaro (Tessin) am 12./13. September 1998 ein.

Bericht der Arbeitsstelle für Bildungsfragen der Schweizer Katholiken (ABFK)

Die SBK nahm den Bericht der Arbeitsstelle für Bildungsfragen der Schweizer Katholiken über die schwierige Situation der katholischen Schulen in der Schweiz, im besonderen über das heute vorhandene Bild und die heutigen Erwartungen von Eltern und Jugendlichen in bezug auf die katholischen Bildungsanstalten, zur Kenntnis.

Epiphanie-Opfer 1998 und Karwoche-Kollekte 1998

Die Schweizer Bischöfe empfehlen den Gläubigen das Epiphanie-Opfer 1998 für die Pfarreien Maggia (TI), Montfaucon (JU) sowie Niederwald (VS).
Die Schweizer Bischofskonferenz hat den Rechenschaftsbericht 1997 des Schweizerischen Heiligland-Vereins entgegengenommen und den Aufruf zur Karwoche-Kollekte 1998 zugunsten der Christen im Heiligen Land verabschiedet. Mit dem Erlös der diesjährigen Kollekte werden pastorale, soziale und karitative Programme im Libanon, in Israel, in Palästina und im Süden Syriens unterstützt.

Ernennungen

1. Theologische Kommission (TKS) der SBK
Im Rahmen von Ergänzungswahlen wurden neu in die Theologische Kommission (TKS) gewählt:
Prof. Dr. Adrian Schenker OP, Freiburg,
Prof. Dr. Hans Jürgen Münk, Luzern.
Die SBK bestätigte, dass Prof. Dr. Adrian Schenker OP, Freiburg, von der TKS zu ihrem neuen Präsidenten ernannt wurde.

2. Nationalkommission «Iustitia et Pax»
Frau Hedy Jager, Pfäffikon, wurde zur neuen Präsidentin der Nationalkommission «Iustitia et Pax» gewählt.
Als Mitglieder der Nationalkommission wurden bestätigt oder gewählt:
Emmanuel Babey, Villars-sur-Glâne (FR),
Dominique Biedermann, Meinier (GE),
Dr. Josef Bieger, Basel,
Françoise Boillat, Delsberg,
Sr. Nadja Bühlmann, Sursee (LU),
Dr. Daniele Cattaneo, Meride (TI),
Dr. Michaela Collins, Basel,
Nationalrat Dr. Hugo Fasel, St. Ursen (FR),
Pier Luigi Giovannini, Freiburg
Hedy Jager, Pfäffikon,
Nationalrat Norbert Hochreutener, Bern,
Jacqueline Huppi-Baeriswyl, Bernex (GE),
Marcel Hurni, Weissbad (AI),
Dr. Carlo Knöpfel, Basel,
Jeanine Kosch, Rüschlikon (ZH),
Dr. Wilfried Lochbühler, Luzern,
Angelo Lottaz, Bern,
Enrico Morresi, Massagno (TI),
Pfarrer Henri Roduit, Monthey (VS),
Alexander Schroeter, Sugiez (FR),
Prof. Dr. Hans-Urs Wanner, Küsnacht (ZH).

3. Evangelisch/Römisch-katholische Gesprächskommission (ERGK)
Im Rahmen von Ergänzungswahlen in die ERGK wurden neu gewählt:
Prof. Dr. Helmut Hoping, Luzern,
Frau Evelyne Graf, St. Gallen,
Prof. Dr. Markus Ries, Luzern,
Prof. Dr. P. Bénédict T. Viviano OP, Freiburg.
Die SBK hat Generalvikar Dr. Rudolf Schmid, Solothurn, zum neuen Ko-Präsidenten der ERGK gewählt.

Weitere Themen

Die SBK hat die französische Fassung der «Promulgation du Rituel de l'initiation chrétienne des Adultes» genehmigt.
Im weiteren hat die SBK das Jahresprogramm 1998 der Nationalkommission «Iustitita et Pax» beraten und angenommen.


Bistum Chur

Dekret

Für die Zeit der Sedisvakanz und solange keine anderslautenden Verfügungen getroffen werden, haben alle bisherigen Amtsinhaber der Diözesankurie jene Vollmachten und Befugnisse, die sie benötigen, um sachgerecht alle Amtsgeschäfte der Kurie betreffend die Ämter, die sie bis zum 2. Dezember 1997 innehatten, ausführen zu können.

Chur, 2. Dezember 1997
+ Wolfgang Haas
Apostolischer Administrator der
Diözese Chur

Bistum Chur im Internet

Mit dem 2. Dezember 1997, dem Fest des Bistumspatrons Luzius, ist die Diözese Chur im Internet mit einer Homepage unter der Adresse: http://www.tbw.ch/bistum-chur/ erreichbar.
Das Logo ist aus den Wappen der Bistumsstände gebildet und möchte auf die Einheit der Diözese in ihrer Vielfalt hinweisen.
In seinem Grusswort entdeckt Bischof Haas interessante Zusammenhänge zwischen der weltweiten Kommunikation des Internet und der geistlichen Verbundenheit unter allen, die an Jesus Christus glauben und durch die Taufe in seine Kirche eingegliedert sind.
Die Homepage des Bistums Chur enthält folgende Sparten: Das Bistum ­ Leitung und Verwaltung ­ Weltkirche ­ Priesterausbildung ­ Links ­ Buchtips ­ Amtliche Mitteilungen ­ News/Infos.

Chur, 1. Dezember 1997
Domherr Chr. Casetti
Informationsbeauftragter


Bistum St. Gallen

Anton Thaler neuer Generalvikar

Gesundheitliche Gründe zwingen Pius Eigenmann, sein Amt als Generalvikar auf Ende Jahr zur Verfügung zu stellen. Zu seinem Nachfolger im Amt berufen hat Bischof Ivo Fürer den Diözesanpriester Anton Thaler, zurzeit Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Fulda.
Der 59jährige Anton Thaler ist in Bazenheid aufgewachsen. Über den Umweg einer kaufmännischen Lehre in der Gemeindeverwaltung Kappel mit anschliessender Praxis entschloss er sich zum Theologiestudium, das er in Innsbruck begann und in Rom abschloss. Vor 25 Jahren ist Anton Thaler zum Priester geweiht worden. Während seiner achtjährigen Vikarszeit in Buchs doktorierte er. Von 1980 bis 1986 wirkte er als Seelsorger in der Pfarrei St. Gallen-Bruggen sowie als Arbeiterseelsorger und Diözesanpräses der KAB. Während zwei Jahren unterrichtete er als Religionslehrer an der Kantonsschule Heerbrugg. Im gleichen Jahr 1986, da er sich mit der Schrift «Gemeinde und Eucharistie» habilitierte, wurde er als Pfarrer in die Galluspfarrei Lichtensteig gewählt. Von dort aus erfüllte er einen Lehrauftrag als Privatdozent für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Luzern. Am 1. Oktober 1990 wurde er zum Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Fulda ernannt. Er führte die Studenten in die Wissenschaft der Liturgie und die Diakone und Priesteramtskandidaten in die liturgische Praxis ein. Seit 1996 ist er nebenamtlich Stadtverbandspräses der KAB Fulda.
Anton Thaler wird das Personalamt in Zusammenarbeit mit Fortbildungsleiter Paul Hutter und Diözesankatechet Philipp Hautle führen und sein neues Amt anfangs April 1998 antreten.


© Schweizerische Kirchenzeitung - 1997