Migration als Herausforderung. Wo bin ich weshalb zu Hause?

7. Interreligiöse Feier zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag

Sonntag, 18. September 2022, 17.00 Uhr
Treffpunkt auf der Seeseite des Bahnübergangs Freiestrasse in Kreuzlingen
In der Nähe des Café AGATHU, Freiestrasse 28a, wohin wir dann wechseln
www.agathu.ch. Parkplätze finden sich bei der nahen Bodensee-Arena.

Warum eine interreligiöse Feier zum Bettag?
Religionsfreiheit und Toleranz sind wichtig für den Frieden, auch für den Frieden unter den Religionen. Der Eidgenössische Bettag ist eine Gelegenheit, sich auf die allen Religionen gemeinsamen Werte zu besinnen, die sie aber in unterschiedlichen Formen zum Ausdruck bringen. In der interreligiösen Bettagsfeier auf einander zu hören, ist ein Schritt auf dem Weg der Verständigung und des gegenseitigen Vertrauens.

Interreligiöse Feier mit Texten, Liedern, Gebeten
Verschiedene Beiträge zu den Themen «Flucht», «Migration» und «Heimat». Wie sehr viele Menschen heute waren auch die meisten Religionen in ihrer Geschichte mit der Notwendigkeit eines «Exodus» und/oder mit drohender Heimatlosigkeit konfrontiert. Aus diesen, oft gefährlichen, Situationen ergaben sich gelegentlich auch Chancen, sei’s zur inneren Wandlung, Umkehr oder für Neuanfänge.

Miriam Makia wird für uns singen.
Nach der Feier besteht Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch.

Es laden ein:
Angehörige verschiedener Religionen aus dem Thurgau, das Café AGATHU sowie der Interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau.
Koordination: Mark Keller, Rehan Neziri, Daniel Ritter

Gedanken zum Thema
Mark Keller, Koordinator der diesjährigen interreligiösen Bettagsfeier

Was bedeutet uns, Ihnen, geflüchteten Menschen im Thurgau HEIMAT?

Der Interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau führt seit vielen Jahren multireligiöse Feiern zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag durch. Als dieser Tag vor mehr als 150 Jahren eingeführt wurde, ging es um die Aussöhnung zwischen zwei christlichen Konfessionen, den Protestanten und den Katholiken.

Weltweit geht es heute eher um den Frieden überhaupt und, an einigen Orten, um den Frieden zwischen Religionen. Weltweit flüchten aber gleichzeitig mehr Menschen aus ihrer Heimat als je zuvor in der Geschichte – nicht nur aus Ukraine.

In den Geschichten der grossen Religionen finden sich viele Flucht–Geschichten und Zeiten der Vertreibung, Heimatlosigkeit und Heimatsuche. Buddhas «Hauslosigkeit» ist hier eine Ausnahme: sie war freiwillig. Anders sehen sich tibetische Buddhisten heute zur Flucht gezwungen. Und die gesamte muslimische Welt datiert ihre Geschichte nach der Hidschra, der Vertreibung Muhammads und seiner Gemeinde aus Mekka anno 622. 

Juden, Christen und Muslime wissen um die Versklavung des Volkes Israel in Ägypten, die Zeit der Prüfungen in der Wüste, die Sehnsucht nach der verheissenen neuen Heimat, dem «Land, in dem Milch und Honig fliessen.»

Heute Flüchtende fliehen auch aus «Versklavungen» und erleben unterwegs eigene Prüfungen.

Wie die Jüdinnen und Juden damals – durch das Blut an den Türpfosten – wurden auch die Menschen in der Schweiz, im Ersten und vor allem im Zweiten Weltkrieg verschont: Der Würgeengel ging an unseren Urgrosseltern und Grosseltern vorbei. Einige Schweizer – und mehr noch der Staat – holten sich allerdings blutige Hände: noch immer ein Anlass zur Busse?

Die diesjährige interreligiöse Feier stellt die verschränkten Themen von «Flucht und Migration» und «Heimat» ins Zentrum. Sie findet passend im Café AGATHU statt, dem Treffpunkt der «Arbeitsgruppe für Asylsuchende Thurgau» an der Freiestrasse 28 in Kreuzlingen  https://www.agathu.ch/

Im Rahmen der Feier werden Geflüchtete sich zur Frage einbringen, was ihnen «Heimat» bedeutet: sei’s die verlorene, sei’s die in Erinnerungen halb-gerettete oder, besser: eine neu-gefundene Heimat. Nach den Beiträgen und einigen Liedern setzen sich alle zum persönlicheren Austausch zusammen.

Link:

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https://www.kath.ch/medienspiegel/migration-als-herausforderung-wo-bin-ich-weshalb-zu-hause/