Neuer Rekord beim Pfingstlager: Über 1000 Jublas beim Tschi-ei-ei

Wegen Corona musste das Jubla-Pfingstlager zwei Mal ausfallen. Umso grösser war die Freude in Andelfingen, dass endlich das Jubla-Trubla stattfinden konnte – so heisst das Lager der Jubla im Kanton Zürich. Am Ende knackten die Jublas den Rekord beim Tschi-ei-ei.

Eva Meienberg

Das Lagergelände scheint verlassen. Einzig ein riesiges Zelt aus hunderten Militärplachen steht noch. Beim Näherkommen ertönt Zirkusmusik. Die Musik wird lauter und Klatschen und Rufen ist zu hören. Ein Blick ins Zelt lüftet das Geheimnis. Die rund 1000 Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen sitzen dicht an dicht im Zelt und folgen mit grossen Augen und offenen Mündern dem zweitletzten Programmpunkt des Pfingstlagers.

Während drei Tagen fand in Andelfingen das Jubla-Trubla 2022 statt, wie das Lager der Jubla Kanton Zürich heisst. Auf dem Logo ist die Null durchgestrichen und eine Zwei steht an deren Stelle. Das  kantonale Lager hätte vor zwei Jahren stattfinden sollen und musste wegen Corona abgesagt werden. Rund 830 Kinder und Jugendliche und 200 Helfende sind am Grossevent dabei, der von einem 20-köpfigen Organisationskomitee auf die Beine gestellt wurde.

Am Trapez wickeln sich die jungen Artistinnen in lange Stoffbahnen. Auf Velos fahren Mädchen in Pailletten-Kostümen ihre Runden in der Manege und zeigen Kunststücke. Drei Mädchen jonglieren auf riesigen roten Bällen und schwingen gleichzeitig Hula-Hoop-Ringe.

Nicht mehr alle mögen zuschauen. Einige Kinder sind auf dem Boden eingeschlafen. Erschöpft vom überwältigenden Angebot: Duelle auf dem Fallbrett, Bau einer riesigen Kugelbahn, Schoggiküsse von der Schleuder fangen, Entkommen aus dem Escape-Room, Hüpfburg, Siebdruck, Schlag den Maulwurf…

Lloyd (13) geniesst das Lager und findet es cool, dass so viele grosse Scharen mit dabei sind. Sein Highlight war die warme Dusche nach dem Gewitterregen. Niel (15) hat einige neue Leute kennengelernt, das findet er toll.

Kamil (8) hat das Schwingen mit seinem Freund am besten gefallen. Er will es gerade noch einmal zeigen und rennt zum Sägemehl-Rund. Dimitri (9) und er bringen sich in Position. Bei der ersten Schwinget habe Dimitri gewonnen, weil er den Spezialgriff beherrsche. Kamil würde auch gerne nochmal Schoggiküsse fangen, aber er sei schon auch etwas müde nach den drei Tagen, sagt der Junge mit den langen Haaren.

Eine Weile müssen die Kinder noch durchhalten. Die Energie erwacht noch einmal, als der letzte Programmpunkt angekündigt wird: der Tschi-ei-ei-Rekord. Es gilt den Rekord aus dem Jahr 2014 zu brechen, der am letzten Kantonslager aufgestellt wurde.

886 Jublas waren damals beteiligt. 1008 Kinder und Jugendliche zählen die Veranstaltenden heute. Jetzt müssen sich die Kinder und Jugendlichen nur noch in eine lange Schlange aufstellen, um den neuen Rekord aufzustellen.

Ein Kind steht neben das andere. Sie halten sich um Schulter und Hüfte. Die Beine werden überkreuzt. Nach einer guten Weile ist die Jubla-Schlange bereit und das Kommando zum Start ertönt. Sie beginnt zu schunkeln nach links, nach rechts. Nicht alle schaffen es in die gleiche Richtung. «Das ist normal», sagt Lucia. Das Tschi-ei-ei finde in jedem einzelnen Höck statt und gehöre zur DNA der Jubla, sagt die Helferin. Alle würden das Tschi-ei-ei kennen.

Der Rekord ist aufgestellt. Die Jublas stimmen ein Lied zum Abschluss an: «Züri henders scho vernoh, mir wend im Rekordbuech stah. Keis Zil isch zwiit, kei Hürde zgross, wemmer will, denn eifach los!»

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