Medien: Streit um geplantes Luxus-Hotel in Nähe des Vatikan

In Rom gibt es Streit um ein geplantes Luxus-Hotel unweit des Vatikan. Der Ritterorden vom Heiligen Grab hat ein Hotelprojekt an eine Kette vergeben, die zu grossen Teilen Bill Gates gehört. Unterlegene Mitbewerber wollen dies anfechten.

Für die Verwaltung seines Stammsitzes an der Via della Conciliazone zum Petersplatz hatte der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem im Herbst 2020 öffentlich ein Hotelprojekt ausgeschrieben. Den Zuschlag habe die Kette «Four Seasons Hotels and Resorts» erhalten, berichtete der «Corriere della Sera» am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf eingesehene Unterlagen.

Verstoss gegen interne Vorgaben?

«Four Seasons», deren Mehrheitsaktionär Bill Gates ist, betreibt weltweit über 70 Hotels und Resorts im Luxussegment. Ausgeschrieben hatte der Ritterorden ein Projekt für ein «4-Sterne-Hotel». Unterlegene Mitbewerber, so die Zeitung, wollten die Entscheidung anfechten. Als Gründe führten sie an, dass der Orden zum einen gegen seine eigenen Ausschreibevorgaben verstossen habe. Zum anderen sei «Four Seasons» erst nach Ende der Ausschreibefrist ins Rennen gekommen.

In dem Gebäudekomplex des «Palazzo delle Rovere» war bis 2018 ein anderes Hotel untergebracht, dessen Vertrag vom Orden wegen nicht eingehaltener Abmachungen gekündigt wurde. Vorausgegangen war ein jahrelanger Gerichtsstreit. Zwei Jahre später erfolgte dann die Ausschreibung für ein neues Projekt.

Einnahmen für Projekte im Heiligen Land

Dem Bericht zufolge bietet «Four Seasons» einen Vertrag in Höhe von 35 Millionen Euro über 27 Jahre. Die Grabesritter erhoffen sich dadurch solide Einnahmen, mit denen der Orden seine sozialen und kirchlichen Projekte im Heiligen Land finanzieren kann. Dem Zeitungsbericht zufolge soll die Entscheidung in Kürze offiziell bekannt gegeben werden. (cic)

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