Bei Gottesdiensten unter 50 Menschen sind künftig keine Kontaktangaben nötig

Von Dienstag an müssen bei Gottesdiensten ohne Zertifikatspflicht keine Kontaktdaten mehr erhoben werden. Der Zürcher Generalvikar Luis Varandas begrüsst die Entscheidung des Bundesrats.

Raphael Rauch

Seit dem 13. September 2021 gibt es in der Schweiz zwei Arten von Gottesdiensten: mit Zertifikatspflicht, an der auch über 50 Menschen teilnehmen können. Oder ohne Zertifikat – dafür maximal 50 Menschen pro Gottesdienst und mit Erfassung der Kontaktdaten.

Weiterhin gilt «Maskenpflicht, Abstand, Hygiene»

Von Dienstag, 25. Januar an gilt eine kleine Änderung: Die Kontaktdaten müssen bei Gottesdiensten mit maximal 50 Menschen nicht mehr erhoben werden. Dies gab der Bundesrat am Mittwoch bekannt.

Entsprechend werden die Schutzkonzepte in den Bistümern angepasst. «Bei religiösen Veranstaltungen in Innenräumen mit bis zu 50 Personen gilt wie bisher keine Zertifikatspflicht, aber Maskenpflicht, Abstand, Hygiene», schreibt das Bistum Basel auf seiner Website. «Die Kontaktdaten müssen ab dem 25. Januar nicht mehr aufgenommen werden.»

Luis Varandas: «Eine Erleichterung»

Beim Generalvikar für Zürich und Glarus kommt der Entscheid des Bundesrats gut an. «Ich bin froh, dass das Erheben der Kontaktdaten wegfällt. Es bedeutet für die Pfarreien eine Erleichterung, weil aufwändige administrative Formalitäten wegfallen», sagt Luis Varandas.

Mario Pinggera ist Pfarrer von Richterswil ZH. «Werktags haben wir die 50er-Marke nicht geknackt. Die Menschen haben sich meistens über die Homepage angemeldet, das kann jetzt wegfallen», sagt Mario Pinggera. «Wir bieten samstags um 18 Uhr und sonntags um 8.45 Uhr einen Gottesdienst ohne Zertifikatspflicht an. Hier werden wir – wie bis anhin – auch künftig zählen.»

«Die Menschen reagieren mit Verständnis»

Kurt Susak ist Pfarrer und Dekan von Davos. Auch er begrüsst die Änderung des Bundesrats. «Bei uns tragen die Menschen ihre Kontaktdaten selbstständig in Listen am Eingang zur Kirche ein. Das hat bisher unkompliziert funktioniert, kann jetzt aber wegfallen.» In die Werktagsmessen kämen 30 bis 40 Menschen.

«Bei einer entsprechenden Stiftsmesse kann es schon mal vorkommen, dass es mehr werden», sagt Kurt Susak. «Wir hängen dann einen Aushang vor die Kirche, dass das Kontingent der Plätze leider erfüllt ist und wann der nächste Gottesdienst stattfindet. Die Menschen reagieren darauf mit Verständnis.»


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