Plenarversammlung der RKZ vom 26./27. November 2021 in Zürich

Medienmitteilung

Verstärktes Engagement für die Seelsorge im Gesundheitswesen und im Internet: Ab 2022 stellt die RKZ neu Mittel für eine ökumenische Koordinationsstelle für die Seelsorge im Gesundheitswesen sowie für die ebenfalls ökumenische Internet-Seelsorge bereit. Diese und andere Entscheidungen über finanzielle Beiträge an kirchliche Institutionen auf nationaler und sprachregionaler Ebene standen im Zentrum der Plenarversammlung der RKZ vom 26./27. November 2021. Zudem wurden Renata Asal-Steger als Präsidentin sowie das fünfköpfige Präsidium der RKZ für die Amtsdauer 2022-2023 einstimmig wiedergewählt.

Erneuerungswahlen für die Amtsdauer 2022-2023

Alle zwei Jahre wählt die RKZ die Mitglieder ihrer Gremien und ihre Vertreterinnen und Vertreter in anderen Organisationen. Obwohl 30 von insgesamt 50 RKZ-Delegierten einem oder mehreren der Gremien angehören und zusätzlich etliche Expertinnen und Experten zu wählen waren, nahm das Geschäft nur wenig Zeit in Anspruch, stellten sich die allermeisten für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung. Einstimmig wiedergewählt wurden insbesondere Renata Asal-Steger als Präsidentin der RKZ und das fünfköpfige Präsidium.

Mitfinanzierung pastoraler Aufgaben

Die Beschlüsse über die Mitfinanzierung gesamtschweizerischer und sprachregionaler Institutionen und Projekte der katholischen Kirche sind alljährlich ein Haupttraktandum der letzten Plenarversammlung des Jahres. 2022 stehen dafür 8,85 Millionen Franken zur Verfügung. Bevor die RKZ über diese Beiträge befindet, werden die Gesuche von Fachgruppen geprüft, in der je zwei Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und der RKZ sowie zwei Expertinnen oder Experten Einsitz nehmen.

Erfreulicher Weise konnten die RKZ-Delegierten diesmal zwei neue Vorhaben in die Mitfinanzierung aufnehmen. 2022 soll eine ökumenische Koordinationsstelle für die Seelsorge im Gesundheitswesen (SeeliG) aufgebaut werden. Ebenfalls ab 2022 erhält die ökumenische Internet-Seelsorge (www.seelsorge.net) einen Betriebsbeitrag. Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie trugen zweifellos dazu bei, dass den Anträgen einhellig zugestimmt wurde, doch waren die Vorhaben schon länger in Diskussion. Dass die RKZ in der Lage ist, die erforderlichen Mittel von insgesamt 200’000 Franken aufzubringen, ist das Ergebnis des seit Jahren andauernden Bemühens der Gremien, Kräfte zu bündeln und mit Einsparungen in anderen Bereichen Mittel für neue Aufgaben freizuspielen.

Auf dem Weg zu einer interkulturellen Pastoral

Traktandiert war auch der Stand der Umsetzung des gemeinsamen Gesamtkonzeptes von SBK und RKZ zur Migrationspastoral. Grundanliegen des Konzeptes ist die Entwicklung einer interkulturellen Pastoral, einfacher gesagt eines vermehrten Miteinanders von herkömmlicher Pastoral und seelsorgerlichen Angeboten für unterschiedliche Sprachgemeinschaften. Ein wichtiger Schritt in dieser Richtung besteht aus Sicht der RKZ und der kantonalkirchlichen Organisationen darin, die Organisation und Finanzierung der Migrationspastoral möglichst nahe an der Basis zu regeln. Die Rückmeldungen von Delegierten zeigten auf, dass eine gute Kommunikation sowie ein systematisches, von klaren Kriterien gesteuertes und sorgfältig koordiniertes Vorgehen für das Gelingen des Vorhabens unerlässlich sind.

Evaluation der Webseiten der sprachregionalen Medienzentren cath.ch, catt.ch und kath.ch

Fünf Jahre nach der Gründung der drei sprachregionalen Medienzentren fand 2021 eine externe Evaluation der drei Webseiten statt. Sie bestand aus einer Befragung der Nutzerinnen und Nutzer, der Beurteilung der Qualität der Webseiten durch 16 Expertinnen und Experten sowie einer wissenschaftlichen Auswertung der Berichterstattung an ausgewählten Stichtagen. Den Auftrag für diese Evaluation hatten SBK und RKZ dem Forschungszentrum für Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (fög) erteilt. Die Ergebnisse der Evaluation werden nun von der zuständige Fachgruppe SBK/RKZ und von den Medienzentren ausgewertet. Anschliessend soll über deren Konsequenzen für die Weiterentwicklung des Angebotes informiert werden.

Eingehend erörtert wurde in diesem Kontext auch der Umgang mit den Kontroversen um die redaktionelle Ausrichtung von kath.ch. Zurzeit befinden die zuständigen Gremien über das weitere Vorgehen und die Durchführung einer Mediation.

Weg zur Erneuerung der Kirche und Vorbereitung der Bischofssynode zum Thema Synodalität

Der von der SBK 2019 beschlossene und 2020 eingeleitete Prozess «Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche» steht seit der Ankündigung eines weltweiten synodalen Weges durch Papst Franziskus in einem grösseren Zusammenhang. Denn Franziskus hat die ganze Kirche, angefangen in den Gemeinden und Gemeinschaften vor Ort bis hin zur Bischofssynode im Jahr 2023 aufgefordert, sich unter dem Stichwort «Synodalität» mit Gemeinschaft, Partizipation und Sendung der Kirche zu befassen. Die RKZ hat seit Beginn beider Prozesse betont, dass der Weg der Kirche in die Zukunft nur ein gemeinsamer sein kann. Denn echte Synodalität ist mehr ist als ein Stil des Kircheseins: Sie erfordert entsprechende Strukturen, Prozesse und verbindlich geregelte Mitentscheidungsrechte und betrifft daher auch die staatskirchenrechtlichen Körperschaften.

Unmissverständlicher Aufruf zur Offenheit für alle Menschen und all ihre Fragen

In ihrer präsidialen Eröffnung der Plenarversammlung erinnerte Renata Asal-Steger in diesem Zusammenhang an eine Ansprache des Bischofs von Rom. Er warnte davor, die Kirche als «exklusiven Club» misszuverstehen und forderte: «Lassen Sie die Türen und Fenster offen, beschränken Sie sich nicht darauf, nur diejenigen zu berücksichtigen, die zu Ihnen kommen, oder nur jene anzunehmen, die so denken wie Sie, denn das werden 3, 4, 5 Prozent sein, nicht mehr. Erlaubt allen den Zutritt! Geht hinaus und lasst euch befragen, lasst ihre Fragen eure Fragen sein, lasst euch gemeinsam auf den Weg machen […] Lasst euch nicht entmutigen, bereitet euch auf Überraschungen vor».

Die RKZ-Präsidentin fügte an: «Das sind unmissverständliche Worte, die eine neue Dynamik erkennen lassen. Dafür ist es allerhöchste Zeit, denn seit Jahrzehnten wird geredet und vertröstet. Unzählige Menschen sind inzwischen müde geworden, haben resigniert, die Kirche verlassen. Es müssen nun endlich Taten folgen.»

Im thematischen Teil der Versammlung informierte Dr. Michael Marti (Ecoplan AG) über den aktuellen Stand der Erkenntnisse aus einer Studie zur Zukunft der Kirchenfinanzen. Bei dieser Studie handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz (EKS) und der RKZ. Die definitiven Ergebnisse werden voraussichtlich im Januar 2022 vorliegen. Nach interner Diskussion durch ihre Finanzkommissionen werden EKS und RKZ die Öffentlichkeit etwa im Februar über die Erkenntnisse und ersten Schlussfolgerungen informieren.

Sprachregionale Medienzentren                                                    CHF 2.3 Millionen

Gesamtschweizerische Aufgaben Migrationspastoral                 CHF 1.7 Millionen

Berufsbezogene Bildungsangebote                                                CHF 1.6 Millionen

Jugendpastoral                                                                                  CHF 1.0 Millionen

Sprachregionale Fachstellen                                                          CHF 0.9 Millionen

Gesamtschweizerische Fachstellen                                                CHF 0.8 Millionen

Erwachsenenverbände                                                                    CHF 0.2 Millionen

Reserve für Nachtragsgesuche/Projekte                                      CHF 0.3 Millionen

Total                                                                                                     CHF 8.8 Millionen

Weitere Informationen zur Mitfinanzierung: https://www.rkz.ch/was-wir-finanzieren/mitfinanzierung

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