Kirchentüren bleiben für alle offen

Medienmitteilung

Die Zertifikatsplicht soll niemanden generell von katholischen und evang. ref. Gottesdiensten ausschliessen. Es finden sowohl Gottesdienste mit Zertifikatspflicht als auch Gottesdienste ohne Zertifikatspflicht statt.

Die katholischen und evang. ref. Kirchen der Stadt St.Gallen haben entschieden, dass die Teilnahme an Gottesdiensten auch weiterhin für alle möglich sein soll. Die aktuelle Planung wird durch diesen Entscheid zwar komplizierter, da für gewisse Gottesdienste eine Anmeldung nötig ist und andere nur mit einem Zertifikat besucht werden können. Trotzdem sei der Entschied richtig, sagt Uwe Habenicht, Evang. ref. Pfarrer. «Als Christen ist es unser Auftrag, Menschen zusammen zu führen und nicht zur Spaltung der Gesellschaft beizutragen. Daher nehmen wir den Mehraufwand in Kauf, um allen Menschen die Möglichkeit zu geben, einen Gottesdienst zu besuchen.» sagt Habenicht.

Die Verantwortlichen vor Ort suchen nach Wegen, möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen, indem religiöse Feiern mehrmals hintereinander stattfinden oder in weitere Räume oder per Livestream ins Internet übertragen werden. «Und doch gibt es Situationen, in denen eine Zertifikatsplicht notwendig ist.» sagt Roman Rieger, kath. Cityseelsorger. Sei die Zahl der Mitfeiernden bei einem Gottesdienst regelmässig über 50 Personen oder wirken Chöre mit, könne dieser nur mit Zertifikatspflicht durchgeführt werden. In diesen Feiern falle dafür die Masenpflicht dahin, was wieder ein ganz anderes Gefühlt des zusammen feiern ermöglicht.

«Bei Abdankungen kann die Beschränkung auf 50 Teilnehmer/innen einschneidend sein,» bedauert Pfarrer Markus Unholz, Vizepräsident des städtischen Pfarrkonvents der Reformierten, und regt an: «Sollten in einer Trauergemeinde mehr Leute erwartet werden, könnten Trauerfamilien eine gottesdienstliche Feier auf dem Friedhof im Freien in Betracht ziehen. Dafür gilt keine Limite.»

«Aufgrund der zunehmenden öffentlichen Auseinandersetzungen über die Corona-Massnahmen sehen die Kirchen ihren Auftrag darin, ein Begegnungsraum zu sein, in dem Gemeinsamkeiten und Verbindendes gesucht und erlebt wird.» sagt Uwe Habenicht, denn jeder einzelne sei ja mehr als nur seine Haltung in Sachen Impfen und Corona. «Ohne Dialog und Versöhnung wird es keinen gemeinsamen Weg aus der Pandemie geben.» davon ist Roman Rieger überzeugt.

Die Kirchen möchten in dieser Krise auch weiterhin mit Beratung, Beistand und Seelsorge zur Verfügung stehen. In besonderer Weise sei auf das ökumenische Seelsorge- und Beratungsangebot «Ganz Ohr» hingewiesen, in dem niedrigschwellig kompete Gesprächspartner offen für Anliegen und Nöte sind: donnerstags 16 bis 18 Uhr in der Kirche St. Laurenzen.

Auch der Krankhaus-, Spital, Gefängnis und Heimseelsorge kommt in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, weil Besuchsmöglichkeiten Einschränkungen unterworfen sind und Kontaktmöglichkeiten wegfallen.

Angebote für Kinder und Jugendliche bleiben erhalten und sind von den Massnahmen zur Zeit nicht betroffen. Gerade die St. Galler Krawalle haben gezeigt, dass junge Menschen in besonderer Weise von der Pandemie betroffen sind und Räume zur Begegung und zum Aktivsein brauchen.

Vor Besuch eines Gottesdienstes ist es wichtig, sich vorher über die genauen Regelungen vor Ort zu informieren.

Katholische Kirche im Lebensraum St.Gallen: www.kathsg.ch/gottesdienste

Evang. ref. Kirchgemeinde Tablat: www.tablat.ch/gottesdienste_

Evang. ref. Kirchgemeinde Centrum: www.ref-sgc.ch/gottesdienste

Evang. ref. Kirchgemeinde Straubenzell: https://straubenzell.ch/gottesdienste/

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