«Hammerschlag» bei der Jubla: Vier Mitarbeiter verlassen die Geschäftsstelle

Glückliche Kinder, dankbare Eltern – und ein starkes Netzwerk: Für die Jubla-Geschäftsstelle zu arbeiten, gilt als katholischer Traumjob. Umso mehr überraschen vier Abgänge in der Geschäftsstelle. Ein Skandal? Nein, Zufall, sagt Andrea Pfäffli.

Raphael Rauch

Krise als Chance: Diese Parole ist derzeit bei der Jubla Schweiz angesagt. Intern ist von einem «Hammerschlag» die Rede, der allerdings auch eine «grosse Chance» sein könne. Konkret geht es um vier Abgänge.

Valentin Beck verlässt die Jubla

Der prominenteste ist der von Valentin Beck. Als Bundespräses ist er das theologische Gesicht der Jubla. Von Gender-Papieren bis hin zur «Allianz Gleichwürdig Katholisch»: Valentin Beck schafft es, Reformen in der Kirche zu fordern und trotzdem von den Bischöfen geschätzt zu werden.

Sein Abgang zeichnete sich schon länger ab. Valentin Beck ist schon seit sieben Jahren Jubla-Bundespräses. Im April begann er als Seelsorger bei der Luzerner Gassenarbeit. Im Januar steigt er zusätzlich zur Gassenarbeit in seiner Luzerner Heimatpfarrei ein, der Pauluskirche. Valentin Beck wird die Jubla Schweiz Ende November verlassen.

Die Geschäftsstelle tickt anders als die Basis

Und die anderen Abgänge? Der Fachverantwortliche für Animation verlässt die Jubla-Geschäftsstelle bereits nach einem Jahr. Nach Informationen von kath.ch ist er «ein Mann der offenen Jugendarbeit». In den letzten Monaten habe er gemerkt, dass sein Herz für die Basis und nicht für die Schreibtisch-Arbeit in einer Geschäftsstelle schlage. Er wird die Jubla Ende Dezember verlassen.

Eine Fundraiserin verlässt die Jubla Ende November nach zweieinhalb Jahren. Und eine weitere Mitarbeiterin verlässt die Geschäftsstelle nach zwei Jahren. Sie war im Bereich Marketing, Fundraising und Kommunikation tätig und verlässt die Geschäftsstelle bereits Ende September.

«Die Beweggründe sind je sehr individuell»

«Vorstand und Geschäftsleitung ist es bewusst, dass diese zeitliche Kumulierung von personellen Wechseln ungünstig ist, um die Konstanz in der täglichen Arbeit bei der Jubla Schweiz zu wahren», teilt Co-Geschäftsleiterin Andrea Pfäffli kath.ch mit. Allerdings gebe es «genügend Stabilität, um aktuelle Aufgaben und Projekte lückenfrei weiterzuverfolgen».

Andrea Pfäffli betont: «Die Beweggründe für die Mutationen sind je sehr individuell und persönlich. Es lassen sich keine Parallelen darin aufzeigen.»

Sorgenkind Kommunikations-Team

Der Exodus in der Geschäftsstelle sei eine «Herausforderung», die allerdings auch «grosse Chancen» haben könne: «Neuer Wind und Tatendrang halten Team und die Jubla Schweiz als Organisation frisch.»

Trotzdem ist auch Selbstkritik angesagt. Vor allem der Bereich Marketing, Fundraising und Kommunikation gilt als Sorgenkind. Hier ist die personelle Fluktuation besonders hoch. So erlebte die Mitarbeiterin für Kommunikation mehrere personelle Wechsel im Team und auch bei ihren direkten Vorgesetzten. Laut einem Insider ist sich die Geschäftsstelle «des strukturellen Problems im Bereich Kommunikation» bewusst.


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