Theologe: Ortskirchen müssen Rom Tempo der Veränderung vorgeben

Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller hofft auf Veränderungen in der Kirche durch das katholische Reformprojekt Synodaler Weg. Er kritisiert einen Bonner Kollegen.

Die dort gefassten Beschlüsse wie zur Machtkontrolle und zur Sexualmoral würden «hoffentlich mit einer grossen Mehrheit reformwilliger deutscher Bischöfe einschneidende Änderungen im weithin männerbündisch korrumpierten System der katholischen Kirche anstossen», schreibt der Theologe in einem Gastbeitrag im «Kölner Stadt-Anzeiger» (Donnerstag). «Die Kirchen vor Ort müssen Rom das Tempo der Veränderung diktieren.» Die Teilnehmenden des Synodalen Wegs wollen Ende September zur zweiten Vollversammlung in Frankfurt zusammenkommen.

Kritik: Beschlüsse des Reformprojekts nicht bindend

Der Theologe kritisierte zudem den Bonner Kirchenrechtler Norbert Lüdecke, der den Synodalen Weg in seiner neuesten Publikation als Täuschung bezeichnet hatte. Zwar sieht Schüller es auch kritisch, dass die Beschlüsse des Reformprojekts für die Bischöfe nicht bindend seien. Aber: »Was wären denn inhaltlich die Alternativen zum Synodalen Weg, wenn man in der Kirche zumindest im Kampf gegen Missbrauch – um der gequälten Kinder und Jugendlichen – vorankommen will?», fragte er. (kna)


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