Ein Meister der pragmatischen Sprache

Christian Cebulj zum Tod von Bernd Hagenkord SJ.

Das Pastoralinstitut der Theologischen Hochschule Chur ist tief erschüttert vom plötzlichen Tod von P. Bernd Hagenkord SJ. Am 3. November sollte Bernd Hagenkord in der Paulusakademie Zürich den Eröffnungsvortrag bei der Jahrestagung zum Thema «Synodalität-Solidarität-Partizipation» halten, welche das Pastoralinstitut zusammen mit dem SPI St. Gallen und der Pastoralamtsleiter-Konferenz (PAL) veranstaltet.

Mir war Bernd Hagenkord schon früher durch seine treffsicheren journalistischen Analysen zu gesellschaftlichen und kirchpolitischen Vorgängen aufgefallen. Besonders ist mir in Erinnerung, wie engagiert er 2015 als Chef der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan:von der Familiensynode in Rom berichtete. Bernd Hagenkord war überzeugt von der synodalen Hermeneutik und Amtsführung seines Mitbruders Papst Franziskus. Ich erinnere mich gut, wie er die ignatianische Debattenkultur des Papstes auf der Familiensynode einmal mit der interessanten Beobachtung kommentierte, dass Vieles im Denken des Papstes von einer Dynamik gekennzeichnet sei, die sich besonders an Verben der Bewegung festmachen lässt: aufstehen, losgehen, herausgehen, aufbrechen. 2016 schrieb er einmal in der Jesuitenzeitschrift «Stimmer der Zeit»: «Wenn der Papst von der Synodalität als Weg spricht und davon, dass die Menschen mit ihrem Bischof gehen, dann fügt er in diese Dynamik auch in die Balance Lokalität – Universalität ein. Hier ist der Papst sehr klar. Seine Vorstellung von Dynamik hat den Mut, Fragen offen zu lassen».

Von diesen Erfahrungen, die P. Bernd Hagenkord zuletzt als Geistlicher Begleiter des Synodalen Weges in Deutschlands sammeln konnte, sollte er bei unserer Zürcher Tagung berichten, um einen Beitrag zur synodalen Entwicklung der Katholischen Kirche in der Schweiz zu leisten. Er hätte unsere Debatten sicher in seiner gewohnt pragmatischen, nüchternen, eben ignatianisch geprägten Art beflügelt. Er wird uns fehlen, der Gesellschaft Jesu, namentlich dem Provinzial P. Jan Roser, gilt unser herzliches Mitgefühl.  

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