Die ivorische Fabel La Nuit des Rois gewinnt den Grand Prix des FIFF 2021

Medienmitteilung: Zum zweiten Mal in Folge geht der Hauptpreis des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) nach Afrika. Der ivorische Spielfilm La Nuit des Rois von Philippe Lacôte (Elfenbeinküste, Frankreich, Kanada, Senegal), eine politische Fabel von shakespearescher Schönheit, erhält den Grand Prix der 35. Ausgabe des FIFF. Der Sonderpreis der Jury geht an die überraschende schwarze Komödie Bad Christmas von Gastón Portal (Argentinien, Uruguay) und der Preis für den besten internationalen Kurzfilm an Monsters Never Know von Yang Ming (China), eine etwas andere Initiationsgeschichte im Westernstil. Die 35. Ausgabe des Festivals dürfte an die 33’000 Eintritte erreichen, schätzt das Organisationsteam. Und das Vergnügen geht noch weiter: Am Sonntag, 25. Juli, sind die preisgekrönten Filme noch einmal zu sehen, und anschliessend werden rund fünfzehn Filme online gezeigt.

An der Schlussfeier der 35. Ausgabe des FIFF haben die Mitglieder der Jurys die hohe Qualität der Wettbewerbsfilme hervorgehoben, ebenso wie die Tatsache, dass kein Film dem anderen gleiche. Das zeigt sich auch im Palmarès: Die Wahl der Jurys fiel auf so unterschiedliche Filme wie eine afrikanische Märchenerzählung (La Nuit des Rois von Philippe Lacôte), eine schwarze Weihnachtskomödie (Bad Christmas von Gastón Portal) oder ein intimes Drama zum Thema Adoption (True Mothers von Naomi Kawase) und widerspiegelt damit das breit gefächerte Programm, das dieses Jahr in Freiburg gezeigt wurde. Quo vadis, Aida? von Jasmila Žbanic, eine Hommage an die Opfer und die Überlebenden des Massakers von Srebrenica mit einer herausragenden Hauptdarstellerin, gewinnt zwei von Filmschaffenden besonders geschätzte Preise: den Preis der Jugendjury COMUNDO und den Publikumspreis. Nach den Preisverleihungen wurde als Überraschungsfilm Aline gezeigt, die Schweizer Premiere des neuen Films von Valérie Lemercier, der vergangene Woche in Cannes präsentiert wurde und im November in die Schweizer Kinos kommt. Der vom Leben von Céline Dion inspirierte Spielfilm war ein würdiger Abschluss für die 35. Ausgabe des FIFF, in der sich vieles um Musik drehte.

Noch mehr FIFF
Das Schweizer Publikum hat noch einige Gelegenheiten, die Filme des FIFF zu entdecken oder noch einmal zu schauen. Sechs Filme (La Nuit des Rois, Quo vadis, Aida?, True Mothers, Gaza mon amour, New Order und Love of Fate) kommen in den nächsten Monaten in die Schweizer Kinos, und am Sonntag, 25. Juli, sind die preisgekrönten Filme des FIFF 2021 noch einmal zu sehen. Ausserdem stehen dem Schweizer Publikum vom 26. Juli bis zum 15. August auf der Plattform Festival Scope rund fünfzehn Langfilme, darunter Bad Christmas und einige Perlen aus den Mitternachtsvorführungen zur Verfügung, sowie ein Kurzfilmprogramm (CHF 10.—/Sichtung).

Wiederholung: Sonntag, 25. Juli – Rex 1, Freiburg
11.00 Uhr Sonderpreis der Jury | Bad Christmas
13.30 Uhr Preis für den besten Kurzfilm | Monsters Never Know
und Grand Prix | La Nuit des Rois
16.00 Uhr Publikumspreis (Eintritt frei) | Quo vadis, Aida?
Reservation auf fiff.ch

Fast 33’000 Eintritte für die 35. Ausgabe
Vorsichtig geschätzt, dürfte die 35. Ausgabe des Festivals gegen 33’000 Eintritte erreichen. «Das ist ein riesiger Erfolg», sagt Philippe Clivaz, operativer Leiter des FIFF, hocherfreut. «Nach der Verschiebung des Festivals mitten in den Sommer, in eine Zeit der Ferien und der grossen Hitze, und angesichts der gesundheitlichen Situation, hätte sich das Team des FIFF schon mit 50% der Besucher*innen von 2019 glücklich geschätzt, doch es sind viel mehr gekommen!» Die 35. Ausgabe des FIFF hatte im März 2021 mit den Schulvorführungen von Planète Cinéma mit 14’500 Teilnehmenden angefangen. Das Publikumsaufkommen wird im Anschluss an das Festival noch ergänzt durch das Online-Angebot auf der Plattform Festival Scope sowie durch Vorführungen im August, am Openair-Kino Charmey und am Numerik Games Festival in Yverdon-les-Bains.

Endlich hat sich das Publikum wieder vereint, unter sicheren gesundheitlichen Bedingungen, ohne Covid-Zertifikat, aber mit allen notwendigen Schutzmassnahmen. Gewiss wird man von den Besucher*innen noch oft den Satz hören: «Ich war dabei!» Ich war dabei an der unvergesslichen Eröffnung vom 16. Juli, als Kino und live Musik in einer einzigartigen audiovisuellen Performance aufeinandertrafen. Ich war dabei an der Diskussionsrunde über die Geburt des ruandischen Kinos, in Anwesenheit von Behördenvertreter*innen des Landes. Ich war dabei an der Kinolektion des grossen mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Ich war dabei an der Begegnung mit La Gale, die von ihrem Kampf für die leidende Bevölkerung des Libanons und Palästinas erzählte. Ich war dabei an der Masterclass von Étienne Daho und habe dessen Liebeserklärung an das Kino gehört. 

«Alle diese Momente waren nur möglich dank eines aussergewöhnlichen Teams, wobei einige Mitglieder endlich ihre erste Festivalausgabe erlebten», so der künstlerische Leiter Thierry Jobin. «Alle haben die Herausforderungen angenommen, vor die uns die Corona-Pandemie stellte, etwa die Organisation von Begegnungen des Freiburger Publikums mit Filmschaffenden aus aller Welt via Videoschaltung. Nachdem wir diese Prüfung bestanden haben, können wir jedes denkbare Festival organisieren. Und das ist auch nötig, denn es bleiben nur acht Monate, um die nächste Ausgabe vorzubereiten!»

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