Spontan zum Kirchentag: Simon Brechbühler feiert «Brot und Liebe»

Simon Brechbühler (34) leitet «Kirche Urban» in Zürich. Er ist der einzige Schweizer, der zum Ökumenischen Kirchentag nach Frankfurt gereist ist. Heute Abend bietet er im Livestream eine Folge von «Brot und Liebe» an.

Raphael Rauch

Sie sind spontan nach Frankfurt gefahren. Wann haben Sie sich dazu entschlossen?

Simon Brechbühler*: Am Dienstag. Davor war ich noch in den Ferien in Bosnien. Hier habe ich die Menschen besucht, die Flüchtlingen helfen und die wir auf «URBN.K» porträtiert haben. Das Thema Flüchtlinge spielt auch in Frankfurt eine wichtige Rolle. Von daher ist es mir wichtig, hier zu sein.

Auf dem offiziellen Programm sind Sie nicht zu finden. Was machen Sie auf dem dritten Ökumenischen Kirchentag?

Brechbühler: Wir produzieren in einem Team einen 24-Stunden-Livestream. Er heisst «fuereinander.stream» und zeigt «Sinnfluencer» aus Deutschland und der Schweiz. «Sinnfluencer» sind Influencer zum Thema Religion und Spiritualität. Aus der Schweiz machen Jacqueline Straub und ich beim «fuereinander.stream» mit.

«Die Kirchen unterstützen die private Seenotrettung, weil die offizielle Seenotrettung total versagt.»

Was machen Sie konkret?

Brechbühler: Unser Hauptziel ist es, für das Projekt «United for Rescue» Spenden zu sammeln. Die Kirchen unterstützen die private Seenotrettung, weil die offizielle Seenotrettung total versagt. Ich habe Parts in der Moderation und bei eigenen Formaten übernommen.

Wann kann man Sie im Internet erleben?

Brechbühler: Heute Abend gestalte ich um 19.00 Uhr zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Theresa Brückner aus Berlin einen «Brot und Liebe»-Gottesdienst.

Heute Nacht zeigen wir um 00.30 Uhr eine Folge von «Fails at Church» mit dem EVP-Nationalrat Nik Gugger, mit der katholischen Influencerin Romina Monferrini und Sämi Müller, einem freikirchlichen Pfarrer in Winterthur.

Um am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr gibt es etwas für die Frühaufsteher, nämlich die Morningshow.

«Das klassische Kirchentags-Feeling bleibt aus.»

Der Kirchentag findet weitgehend digital und dezentral statt. Kommt vor Ort in Frankfurt Kirchentags-Stimmung auf?

Brechbühler: Das klassische Kirchentags-Feeling bleibt aus. Aber ich finde es gut, dass ein Alternativ-Programm digital stattfindet. Umso mehr freuen wir uns natürlich auf den Katholikentag 2022, der in Stuttgart stattfinden wird – also gar nicht so weit weg von der Schweiz.

Werden Sie sich auch in Stuttgart engagieren?

Brechbühler: Ja, «Kirche Urban Zürich» wird am Katholikentag teilnehmen. Wir planen, eine Pop-up-Church in Form einer roten Telefonzelle aus England aufzustellen. Und wir wollen mit einer grossen Gruppe aus Zürich anreisen. Nächstes Jahr bin ich sicher nicht mehr der einzige Schweizer vor Ort.

* Simon Brechbühler (34) leitet «Kirche urban» im Dekanat Zürich-Stadt und ist für den YouTube-Kanal «URBN.K» verantwortlich.


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