Referendum gegen «Ehe für alle» zustande gekommen

Das Referendum gegen die «Ehe für alle» ist zustande gekommen. Die katholische Kirche ist in der Frage gespalten.

Drei Referendumskomitees haben am 12. April 69’392 Unterschriften gegen die «Ehe für alle» eingereicht. Gemäss der Bundeskanzlei ist das Referendum formell zustande gekommen.

Die Überprüfung der 62’241 mit Stimmrechtsbescheinigung eingereichten Unterschriften habe ergeben, dass davon 61’027 gültig sind, schreibt die Bundeskanzlei. Für das Zustandekommen eines Referendums sind 50’000 gültige Unterschriften innert hundert Tagen nötig.

Bischöfe gegen «Ehe für alle»

Die Schweizer Bischöfe sind gegen die «Ehe für alle». Die Argumente zugunsten einer «Ehe für alle» beruhen auf der Notwendigkeit, jegliche Diskriminierung zu beseitigen, erklärte die Schweizer Bischofskonferenz im vergangenen Dezember.

Die SBK hebt aber den Unterschied zwischen Diskriminierung und Differenzierung hervor, wobei Letztere bisweilen das bessere Unterscheidungskriterium sei, um den Interessen von Minderheiten mehr Gewicht zu verleihen.

Die SBK ist darum der Ansicht, dass es für gleichgeschlechtliche Paare vorteilhafter wäre, wenn die geltende Gesetzgebung im Hinblick auf die registrierte Partnerschaft angepasst würde, anstatt eine «Ehe für alle» einzuführen.

Frauenbund ist dafür

Der Schweizerische Katholische Frauenbund spricht sich seit 2001 für eine zivile und kirchliche Ehe für alle aus, sagte die SKF-Präsidentin Simone Curau-Aepli vor einem Jahr gegenüber kath.ch.

«Die Ehe für alle ist für uns ein weiterer Schritt in Richtung einer gerechteren Gesellschaft, in der ungerechte Ungleichbehandlungen für gleichgeschlechtliche Paare aufgehoben werden.»

Franziska Driessen-Reding stimmt zu

Auch die Zürcher Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding steht hinter der «Ehe für alle»: «Ich persönlich bin klar der Überzeugung, dass die katholische Kirche aber eine liturgische Form finden muss, mit der auch homosexuellen Paaren der Segen Gottes zugesprochen werden kann», sagte sie gegenüber dem Portal Katholische Kirche im Kanton Zürich,

Die eidgenössischen Räte hatten im Dezember die Vorlage «Ehe für alle» verabschiedet. Das vor sieben Jahren von den Grünliberalen angestossene Geschäft öffnet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, und mit ihm erhalten lesbische Ehepaare Zugang zur Samenspende.

Christliche Kreise unterstützten Referendum

Widerstand gab es jedoch aus verschiedenen Parteien. Unter anderem hat ein Komitee, dem Parlamentarier aus SVP, EDU und CVP angehören, das Referendum ergriffen. Auch christliche Kreise haben das Referendum unterstützt, etwa die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) und die katholische Lebensschutzorganisation Human Life International (HLI-Schweiz). (gs)


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