Franziska Driessen-Reding: Katholiken müssen Muslime unterstützen

Liebe muslimische Freunde, Lieber Mahmoud, Liebe Anwesende: Ganz herzlich möchte ich Ihnen allen zum 25-Jahr Jubiläum der VIOZ gratulieren. Eine Gemeinschaft kann nur bestehen, wenn nicht nur die Verantwortlichen, sondern alle Mitglieder mittun, helfen, unterstützen. So gebührt mein Dank eben auch allen Anwesenden und allen, die in irgendeiner Form am Gelingen beteiligt sind.

Schön, dass wir das heute mit Ihnen feiern dürfen, ich danke herzlich für die Einladung!

Muslimische Gemeinschaften müssen auch heute noch – und vielleicht sogar zunehmend mehr – um gesellschaftliche Anerkennung und Akzeptanz ringen. Dies, obwohl Menschen muslimischen Glaubens – wir haben es soeben von Frau Regierungsrätin Jacqueline Fehr gehört – statistisch gesehen längst eine relevante Grösse in unserer Gesellschaft darstellen. Sie als muslimische Gemeinschaft leiden oft darunter und wir alle dürfen uns mit dem Status quo nicht einfach abfinden.

Wir dürfen aber angesichts alter und auch immer wieder neuer Probleme nicht aus den Augen verlieren, was in den letzten Jahren alles erreicht wurde. Ich nenne nur die Stichworte Spitalseelsorge, Präsenz in Gefängnissen und Asylheimen, der interreligiöse Austausch am Runden Tisch, im Forum der Religionen, beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog ZIID. Gesellschaftliche Prozesse brauchen Zeit, aber wir kommen voran. Wir dürfen dankbar sein, dass wichtige Schritte gelungen sind. Ganz zentral dabei ist die Rolle Ihres Verbandes, der VIOZ.

Wir Katholiken haben im Kanton Zürich eine ganz andere Geschichte – und doch sehe ich Parallelen:

Wir durften uns nach der Reformation vor über 500 Jahren Jahrhunderte hier in Zürich nicht mehr treffen.

Erst 1862 fand in Winterthur erstmals wieder ein offizieller katholischer Gottesdienst statt, 1868 wurde die erste Kirche eingeweiht.

In dieser Zeit wurde auch die erste Kirchgemeinde mit 114 Mitgliedern gegründet, 12 davon hatten das Bürgerrecht, die Übrigen waren sogenannte Niedergelassene. 1/3 hatten keinen Schweizer Pass. Die meisten Katholiken lebten erst kurze Zeit in Winterthur.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Peter_und_Paul_(Winterthur-Neuwiesen)

Seit dem ersten Kirchengesetz, das 1863 verabschiedet wurde, dauerte es noch 100 Jahre, bis die römisch-katholische Kirche im Kanton Zürich eine öffentlich-rechtliche Körperschaft wurde. Am 7. Juli 1963 war es soweit.

Quelle: https://dlf.uzh.ch/sites/zuerchergeschichten/2017/12/07/die-rueckkehr-der-katholiken-nach-zuerich/

Link:

Die Artikel des Medienspiegels werden nach den urheberrechtlichen Richtlinien der Medienhäuser publiziert.

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.kath.ch/medienspiegel/franziska-driessen-reding-katholiken-muessen-muslime-unterstuetzen/