Papst Franziskus ernennt Bonnemain für mindestens fünf Jahre

In zweieinhalb Jahren wird Joseph Bonnemain 75. Dann müsste er seinen Rücktritt einreichen. Nun teilt der Vatikan mit: Papst Franziskus hat den neuen Bischof von Chur für mindestens fünf Jahre ernannt. «Papst Franziskus meint es ernst mit der Erneuerung», sagt Franziska Driessen-Reding.

Raphael Rauch

Manche sehen im neuen Bischof von Chur einen Übergangsbischof. Doch nun steht fest: Der Übergang wird wohl mindestens fünf Jahre dauern.

«Komplexität» im Bistum Chur

«Der Heilige Vater ist sich der Komplexität der Situation in der Diözese bewusst», schreibt der Leiter der Bischofskongregation im Vatikan, Kardinal Ouellet, an Joseph Bonnemain.

«Im Bewusstsein der anspruchsvollen Dimensionen der Ihnen anvertrauten Sendung und in Anbetracht Ihres Alters hat Papst Franziskus verfügt, dass Ihr Mandat – sollte Ihre Gesundheit es Ihnen ermöglichen – wenigstens fünf Jahre dauern soll.»

Die meisten Bischöfe gehen in die Verlängerung

Das schafft Klarheit im Bistum Chur. Joseph Bonnemain muss nicht, wie sonst im Kirchenrecht vorgesehen, am 75. Geburtstag seinen Rücktritt einreichen.

Tatsächlich ist mit 75 Jahren aber selten Schluss. Meistens schickt der Papst seine Bischöfe in die Verlängerung. Vitus Huonder war zwei Jahre länger im Amt, der Schweizer Kapuziner Paul Hinder ist immer noch Bischof von Arabien – obwohl er im April 79 Jahre alt wird.

Zürich: Papst Franziskus meint es ernst

Die Zürcher Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding begrüsst den Entscheid aus Rom: «Das ist ein Zeichen dafür, dass es Papst Franziskus ernst meint mit der Erneuerung in der Diözese Chur. Zweieinhalb Jahre wären wirklich eine sehr knappe Zeit, wahrscheinlich zu kurz, um die vielfältigen Aufgaben anzugehen», sagt Driessen-Reding.

«Es ist gut, dass Rom jetzt gleich einen vernünftigen Zeitrahmen vorgibt. So wird vermieden, dass immer wieder neue Ungewissheiten über die nähere Zukunft aufkommen. Ich wünsche Joseph Bonnemain, dass er trotz dieser Herkulesaufgabe seine Fitness beibehält.»

Chur: Das gibt uns Planungssicherheit

Auch ihr Churer Kollege Thomas Bergamin begrüsst den Entscheid. «Ich finde das sehr gut», sagt der Präsident der Katholischen Landeskirche Graubünden. «So kann Bischof Joseph Maria das eine oder andere Projekt nicht nur anstossen, sondern auch umsetzen.»

Für die öffentlich-rechtlichen Körperschaften sei es gut, dass es «eine Planungssicherheit» gebe: «Wir können doch über einen längeren Zeitraum mit Bischof Joseph Maria rechnen.» 


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