Thomas Boutellier zum Rücktritt von Weihbischof Denis

Die Nachricht vom Rücktritt von Weihbischof Denis überrascht und überrascht doch nicht. Da er vor ein paar Jahren schon davon gesprochen und geschrieben hat, war der Wunsch nach mehr Ruhe und Zeit für persönliche Spiritualität kein Geheimnis.

Und ich wünsche +Denis, dass er sich auf dem nun folgenden Lebensabschnitt von seinen Wünschen leiten lassen kann.

+Denis habe ich in meiner ersten Woche als Fachstellenleiter am Telefon erlebt, als er mich angefragt hat, ob ich Mitglied der Jugendkommission des Bistum Basels werden will. Dass dieser Sitz eigentlich gegeben war, hat ihn nicht daran gehindert, zu fragen. Genau diese Art, nicht alles als gegeben anzunehmen und die Position als Bischof als Hirte und nicht in der Hierarchie zu sehen, hat ihn ausgezeichnet. Als herzlicher Brückenbauer im Bistum, aber auch als Jugendbischof der Schweiz. Als Verbindungsglied zwischen den Sprachen und Kulturen hat er sich immer für eine vielfältige, aber qualitativ hochstehende Jugendarbeit eingesetzt. Er hat es verstanden, die Jugend über die Sprachgrenzen zusammenzubringen und hat vor vielen Jahren den Jugendrat der SBK gegründet. Leider ist dieses Gremium inzwischen eingeschlafen und nicht mehr im Blickfeld der Bischöfe.

Wir werden sein «Wie geht es dir?» vermissen. Egal zu was man sich mit ihm getroffen hat, er war immer zuerst Seelsorger und dann Bischof – oder welche Rolle er auch einnahm.

+Denis werden wir vermissen. Nicht nur als Fürsprecher für die Jugend. Dass er in den letzten Monaten die Frauen gefördert hat, zeigt, dass er ein gutes Gespür hat, wer in der offiziellen Kirche mehr Unterstützung braucht und er war immer bereit, uns und anderen diese Unterstützung zu geben.

Mit +Denis tritt auch ein Mitglied in vielen Gremien zurück, das immer offen für die Jugend eingestanden ist. +Denis hat sich nicht gescheut, auch mal den schwierigen Weg zu gehen und zu überzeugen.

Die Jahre, in denen er als Jugendbischof wirkte, waren fruchtbare Jahre in der Jugendarbeit. Mit seiner Hilfe konnten viele Angebote geschaffen werden. Projekte, welche Fragen aufwarfen oder sogar in Frage gestellt wurden, wurden von ihm verteidigt und motivierend auf Kurs gebracht.

Als ich Student war, hat jemand nach dem Besuch von +Denis im Seminar gesagt, er sei wie ein Teddybär. Auf den ersten Blick ein wenig befremdlich. Aber mit und für +Denis zu arbeiten hiess auch in einer Komfortzone zu arbeiten, die viel mehr ermöglicht hat, als mit anderen Würdenträger, besonders ausserhalb des Bistums. Und man konnte darauf vertrauen, dass er auch ein Bär sein konnte, der verteidigt, was er machte.

Die Aussage, dass er weiterhin ein «Happy Bischof» sein werde, passt – und das wünsche ich ihm von Herzen: dass er Happy sein kann im nächsten Lebensabschnitt.

Thomas Boutellier, Fachstellenleiter juse-so, Verbandspräses VKP, Langjähriger Präsident der Jugendkommission des Bistums Basels

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