30. November: Händels Messias in Einsiedeln

#DomkapitelLeaks, KVI-Endspurt: Die Woche war anstrengend. Advents-Stimmung auf Knopfdruck? Schwierig. Doch Pater Lukas und Stiftskapellmeister Lukas Meister haben es geschafft. Mit Händels Messias.

Raphael Rauch

«Instant happy!» Es gibt Bücher, die dieses Heilsversprechen verkaufen. Entsprechend habe ich im Podcast «Theologisches Quartett" die Frage gestellt, wie ich bei mir eine «Instant-Adventsstimmung» herbeizaubern könnte.

Advent ist eine innere Haltung – nichts Äusserliches

Die Vorschläge waren gar nicht so schlecht. Zum Beispiel mit den Kollegen zu wichteln. Oder in den Wald zu gehen. Aber, das wurde deutlich: Adventsstimmung ist keine Äusserlichkeit, sondern eine innere Haltung. Und die lässt sich nicht einfach herbeizaubern.

Oder vielleicht doch? Nach einer anstrengenden Woche machte ich mich auf den Weg nach Einsiedeln, um in der Klosterkirche Händels Messias zu lauschen.

«Wir warten auf die Post-Corona-Zeit», sagte Pater Lukas, als wollte er sich für die coronabedingte Light-Variante entschuldigen: keine Chorpartie, keine Männerstimmen, nur eine Sopranistin, eine Altistin, ein Kammerorchester. Keine Pauken, keine Trompeten.

Balsam für die Seele

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hatte die Aufführung einen besonderen Zauber. In Zeiten wie diesen sind Konzerte rar geworden. Wann sonst kann man die Klosterkirche in solch intimer Atmosphäre geniessen? Und wann sonst werden die Fresken mit der Weihnachtsgeschichte so passend musikalisch umrahmt?

Für mich war der Abend Balsam für die Seele. Auch wenn die Adventsstimmung morgen früh wieder vorbei sein dürfte: Pater Lukas, Stiftskapellmeister Lukas Meister und die Musikerinnen und Musiker haben es geschafft, mit Händels Messias Advents-Gefühle herbeizuzaubern. Danke!

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