Ein Fest voller Premieren

Medienmitteilung zum Start der Einsiedler Pilgerbetreuung am Fest der Schwarzen Madonna

Der 16. Juli ist jedes Jahr der Festtag der Muttergottes von Einsiedeln. Er trägt deshalb den traditionsreichen Namen «Hochfest Unserer Lieben Frau von Einsiedeln». Am darauffolgenden Sonntag wird der Feiertag jeweils in festlicher Weise «nachgefeiert». Und der 19. Juli 2020 wird ohne Zweifel Eingang finden in die Annalen des Wallfahrtsortes Einsiedeln. Denn an jenem Sonntag, der als «äussere Feier» des Hochfestes Unserer Lieben Frau von Einsiedeln begangen wurde, standen gleich mehrere Premieren auf dem Programm.

Ein echter Blickfang

Als Abt Urban für den festlichen Gottesdienst um 09.30 Uhr den Chorraum der Klosterkirche betrat, trauten einige wohl ihren Augen nicht: Der Vorsteher des Klosters Einsiedeln war mit einem leuchtend blauen Messgewand bekleidet. Zwar ist Blau auf der iberischen Halbinsel, in Südamerika und in der orthodoxen Kirche als liturgische Farbe durchaus gebräuchlich, doch in der katholischen Kirche offiziell seit bald 500 Jahren aus der Palette der liturgischen Farben verbannt. Das heutige zu Ehren der Schwarzen Madonna von Einsiedeln bot die Gelegenheit, ein neues Messgewand in dieser traditionell «marianischen» Farbe erstmals zu benutzen. Hergestellt wurde das Messgewand in dem zum Kloster Einsiedeln gehörenden Benediktinerinnenkloster Fahr bei Zürich. Ob sich Abt Urban damit als «Trendsetter» erweisen wird?

Ein Quantensprung für den Wallfahrtsort

Eine weitere Premiere wurde dann bei der Begrüssung durch Abt Urban deutlich. Denn er begrüsste nicht nur die für das Fest angereisten Mitglieder der Einsiedler Gebetsgemeinschaft, welche sich zu ihrem jährlichen Begegnungstag eingefunden haben. Auch zehn Frauen und Männer, welche sich in Zukunft in der Pilgerbetreuung im Wallfahrtsort Einsiedeln engagieren werden, wurden willkommen geheissen. Insgesamt 13 Personen haben sich bereit erklärt, in Zukunft an stark frequentierten Sonn- und Feiertagen als Auskunftspersonen für die Pilgerinnen und Besucher in der Klosterkirche und auf dem Klosterplatz zur Verfügung zu stehen. Auf Fragen wie «Wo befindet sich die nächste Toilette?» über «Wann beginnt der nächste Gottesdienst?» bis hin zu «Warum ist die Madonna schwarz?» werden diese 13 Ehrenamtlichen kompetent Auskunft geben können. Zehn von ihn empfingen nach der Predigt einen besonderen Segen und die offizielle Sendung für diesen wichtigen Dienst. Als sichtbares Zeichen für diese neue Aufgabe erhielten sie ein beschriftetes Gilet, damit sie in Zukunft gut erkennbar und damit ansprechbar sind. Marlis Birchler und Pater Philipp Steiner haben die angehenden Pilgerbetreuerinnen und -betreuer auf diesen Tag hin ausgebildet und werden sie auch weiterhin begleiten. Es ist zu hoffen, dass noch weitere Personen sich für diese besondere Aufgabe gewinnen lassen, so dass in Zukunft immer öfters Personen in der Klosterkirche anzutreffen sein werden, welche Pilger und Touristen Red und Antwort stehen können.

Eine akustische Premiere

Eine dritte Premiere war zwar nicht zu sehen, aber sehr wohl zu hören! Da infolge der Corona-Schutzmassnahmen die Sitzplätze im Kirchenschiff stark reduziert sind und auch der Chorgesang weiterhin beeinträchtigt ist, hat der Stiftschor unter der Leitung von Lukas Meister etwas Neues gewagt. Man entschied sich, anlässlich des ersten Einsatzes nach dem «kirchenmusikalischen Lockdown» in einer kleineren Formation auf der sogenannten «Frühamtorgel-Empore» zu singen – quasi zwischen Himmel und Erde, respektive Kirchenboden und Kirchengewölben. Das mutige Experiment wurde mit einem ganz besonderen akustischen Erlebnis belohnt.

Der Wallfahrtsort lebt

Am 19. Juli konnte anhand der drei Premieren deutlich erfahren werden, dass trotz aktueller Krisensituation rund um das Coronavirus Neues gewagt wird und man die Gestaltung des Wallfahrtsortes bewusst an die Hand genommen wird. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen möchten die Mönche des Klosters Einsiedeln einen Ort schaffen, wo Menschen sich «bei Maria zu Hause» fühlen dürfen – wie dies auch im diesjährigen Wallfahrtsmotto deutlich wird.

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