Gericht fällt Urteil im Streit um Hagia Sophia

Das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei hat einem Bericht zufolge den Weg zur Nutzung der Hagia Sophia in Istanbul als Moschee freigemacht.

Die Richter annullierten den Status des berühmten Bauwerks als Museum, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag meldete. Damit könnten rein rechtlich in der Hagia Sophia wieder religiöse Zeremonien stattfinden. Seit 2004 versucht eine nationalistische Vereinigung für Denkmalschutz, die Hagia Sophia wieder als islamisches Gotteshaus zu nutzen, scheiterte damit jedoch wiederholt. Auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan setzt sich vehement für eine Umwidmung ein.

Unesco-Weltkulturerbe

Die Hagia Sophia (»Göttliche Weisheit») wurde im Jahr 537 als Reichskirche des griechisch-orthodoxen Kaiserreichs Byzanz geweiht und war die grösste Kirche des Christentums. Nach der Eroberung Konstantinopels, des heutigen Istanbul, durch die türkischen Osmanen wurde sie 1453 zur Moschee und mit Minaretten versehen.

Republikgründer Mustafa Kemal «Atatürk» machte sie 1934 zu einem Museum. Seit 1985 stehen die Hagia Sophia und andere historische Bauwerke Istanbuls auf der Unesco-Liste für das Weltkulturerbe. (kna)

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