Jean-Paul Rüttimann prägte die katholische Medienlandschaft

Jean-Paul Rüttimann prägte als Medienfachmann die Entwicklung der katholischen Medienlandschaft. Vergangene Woche ist er 83-jährig gestorben.

Bernard Hallet/cath.ch

Jean-Paul Rüttimann verstarb am 26. Juni 2020 an den Folgen einer Krebserkrankung in Billens, im Kanton Freiburg. Der Journalist und Kommunikationsspezialist setzte sich besonders für die Dritte Welt und die katholischen Medien ein.

Rüttimann wurde am 26. November 1937 in Basel geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Er studierte dort Recht, erinnert sich Gret Lustenberger. Sie kennt ihn bereits aus den frühen 1960er Jahren, als er als Pfadfinder tätig war. Er engagierte sich sein Leben lang für verschiedene Anliegen, sagt Lustenberger, die Mitglied der Gemeinschaft der Laienmissionare (CML) in Villars-Sur-Glâne ist.

Erster Kontakt zu Afrika

1967 reiste Rüttimann im Rahmen eines von der Gemeinschaft der Weissen Vätern eingerichteten Lehrprogramms nach Burkina Faso. Dann wandte er sich dem Journalismus zu, ohne jedoch sein frühes Engagement zu vergessen. «Er setzte sich sehr stark für die Entwicklung der Länder des Südens ein», sagt Charles Ridoré, der ihn vom Institut für Journalistik der Universität Freiburg her kannte, wo Rüttimann lehrte.

Gleichzeitig unterstützte er aktiv den Verein «Solidarité Fribourg Haïti», der von Charles Ridoré gegründet worden war, um den Opfern des Erdbebens von 2010 zu helfen.

Korrespondent für SRF

Als Journalist arbeitete Rüttimann bei Radio Schweiz International und bei Radio und Fernsehen SRF. Als Korrespondent berichtete er für verschiedene Medien aus mehreren afrikanischen Ländern.

Er war Experte für das Hilfswerk Fastenopfer in der Kommission «Dritte Welt» im Bereich der Zusammenarbeit und Entwicklung. Getreu seines Einsatzes für die Länder des Südens war er von 1996 bis 2000 Präsident des von den Kirchen mitbegründeten Filmfestivals von Freiburg (FIFF) – ursprünglich ein Dritt-Welt-Filmfestival.

Expertise im Dienst der Kirche

Im Rahmen der «Synode 72», welche die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Schweiz umzusetzen hatte, übernahm der Basler 1969 die Leitung der interdiözesanen Vorbereitungskommission «Mission, Dritte Welt und Frieden». Der Freiburger Kirchenpolitiker André Gachet, der Rüttimann damals kennenlernte, lobt den Weitblick des Verstorbenen.

«Jean-Paul war ein Mann mit Prinzipien, er sah es aber nicht eng», erinnert sich der ehemalige Sekretär des Fastenopfers für die Westschweiz, Charles Ridoré. Er schildert den ehemaligen Kommunikationsfachmann als jemanden der hinhören konnte und den Studierenden, die um Rat fragten, kompetent und offen Antwort gab. (cath.ch/gs)

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