Ramadan wird Herausforderung für Schweizer Muslime

Der Ramadan beginnt am 24. April. Die Schweizer Muslime wollen an diesem Datum trotz der Corona-Pandemie festhalten, sagt Imam Muris Begovic. Gefährdet sind auch die gemeinsamen Gebete und Treffen mit Christen.

Georges Scherrer

Wenn der Bundesrat den Lockdown verlängere, werde der Ramadan, die islamische Fastenzeit, in diesem Jahr unter erschwerten Umständen stattfinden. Das sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (Vioz) gegenüber kath.ch.

Zusammenkünfte für das gemeinsame Fastenbrechen (Iftar), das nächtliche Ramadangebet, wie auch das Freitagsgebet würden voraussichtlich nicht in der Gemeinschaft stattfinden können.

Moscheen geschlossen

Die Corona-Krise bedeute für praktizierende Muslime bereits eine grosse Umstellung bei der Ausübung der religiösen Gebote in der Gemeinschaft.

Freitagsgebet kann nicht stattfinden.

Denn das zentrale, wöchentliche Freitagsgebet könne für Muslime nur in einer Moschee stattfinden. Seit dem 13. März seien jedoch sämtliche Moscheen geschlossen. Die gemeinsamen Freitagsgebete fallen darum aus.

Zwischenmuslimische Hilfe

Der Vioz-Geschäftsführer weist darauf hin, dass Muslime verpflichtet seien, Menschen in Not zu helfen. Vor allem während der Corona-Pandemie seien sie gefordert. Die Moscheen in der ganzen Schweiz beteiligen sich an Projekten, die Bedürftige unterstützen.

Der Verband leistet Vernetzungsarbeit.

Die Vioz habe als Dachverband selbst Projekte lanciert, aber auch auf bestehende Projekte hingewiesen. Dazu gehörten Sammelaktionen. Der Dachverband leiste vor allem auch Vernetzungsarbeit. Aktuell prüfe die Vioz, welche Möglichkeiten bestehen, um Asylsuchende während des Monats Ramadan zu unterstützen.

Übersetzungen für Mitglieder

Die muslimische Gemeinschaft in der Schweiz sei sehr heterogen und somit verlaufe die Organisation der Muslime in den meisten Fällen doppelt, erklärt Begovic weiter. Eine lokale Moschee sei meistens Mitglied eines kantonalen Dachverbandes wie auch eines ethnisch organisierten Dachverbandes.

Die Mitglieder dieser nach Herkunftsländern gebildeten Gruppen seien oft des Deutschen nicht mächtig. Darum habe die Vioz seit Beginn der Pandemie Empfehlungen abgegeben, die jenen der Behörden entsprachen. Die ethnisch organisierten Dachverbände hätten diese übersetzt und an die Mitglieder weitergeleitet.

Zudem würden sich die Gemeinden nun auch in Online-Botschaften regelmässig an ihre Mitglieder wenden, wo neben geistlichen auch aktuelle Informationen einfliessen würden.

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https://www.kath.ch/newsd/ramadan-wird-herausforderung-fuer-schweizer-muslime/