Papst und Gross-Imam schlagen Uno-Gedenktag vor

Einen neuen «Welttag der menschlichen Brüderlichkeit» haben Vatikan und Al-Azhar den Vereinten Nationen vorgeschlagen. Eine entsprechende Botschaft von Papst und Gross-Imam hätten Kurienkardinal Ayuso Guixot und Al-Azhar-Richter Muhammad Abd al-Salam am Mittwoch in New York an Uno-Generalsekretär Antonio Guterres überreicht, teilte der Vatikan am Donnerstag mit.

Darin schlagen sie vor, den 4. Februar jährlich als weltweiten Gedenk- und Aktionstag zu begehen. An dem Datum hatten Franziskus und Gross-Imam Ahmad Al-Tayyeb von Al-Azhar dieses Jahr in Abu Dhabi ein «Dokument zur menschlichen Brüderlichkeit» unterzeichnet.

Darin rufen das katholische Kirchenoberhaupt und die weithin anerkannte Lehrautorität des sunnitischen Islam zu gegenseitigem Respekt, Dialog und Gewaltverzicht auf. Zudem verpflichten sie sich zu Friedensengagement, zum Eintreten für Menschenrechte und zur Bewahrung der Schöpfung.

Guterres signalisierte Wohlwollen

In ihrer Botschaft an Guterres schlagen die beiden Religionsführer den Vereinten Nationen zudem ein Weltgipfeltreffen zur menschlichen Geschwisterlichkeit vor. Generalsekretär Guterres habe das Manifest anerkennend entgegengenommen und Bereitschaft gezeigt, sich der Initiative anzuschliessen, so die Vatikanmitteilung.

Gleichzeitig habe Guterres seinen Sonderberater für die Verhütung von Völkermord, den Senegalesen Adama Dieng, beauftragt, mit dem von Vatikan und Al-Azhar gegründeten «Komitee zur menschlichen Brüderlichkeit» zusammenzuarbeiten. (kna)

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