Medienmitteilung zur Synode der Röm.-kath. Landeskirche BL vom 2. Dezember 2019

Am Montag, 2. Dezember 2019 fand sich die Synode der Röm.-kath. Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft zu ihrer Herbstsynode in Liestal ein. Neben dem jährlich wiederkehrenden Geschäft des Budgets wurde unter anderem ein neuer Finanzausgleich verabschiedet und die Ermächtigung gesprochen, eine andere Weiterverwendung oder einen Verkauf des Jugend- und Begegnungszentrums im Seewen (SO) aufgrund von mangelnder Belegung zu realisieren. Die Synode sprach sich erneut für eine deutliche Stärkung der Seelsorge am UKBB aus und verabschiedete eine entsprechende Verlautbarung. Ferner wählte das Kirchenparlament zwei neue Mitglieder ins Büro der Synode.

Als neue Mitglieder der Synode wurden Fabrizio Pongan (Frenkendorf-Füllinsdorf), Ivo Canal (Liestal), Annelies Enz (Oberwil) und Béatrice Bowald (Pastoralkonferenz) angelobt.

Verlautbarung für eine deutliche Stärkung der Seelsorge am UKBB

Seit drei Jahren bemüht sich der Landeskirchenrat um eine deutliche Erhöhung der aktuell insgesamt 20 Stellenprozent (gegenüber 80 Stellenprozent bis Winter 2016/2017) für die Spitalseelsorge am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), damit die Seelsorge für Kinder und Eltern in schwierigen Zeiten sowie für das Spitalpersonal gewährleistet werden kann.

Die Synode verabschiedete einstimmig und mit Nachdruck eine Verlautbarung, welche zeitnah eine Lösung dieser unbefriedigenden Situation und die definitive Umsetzung einer deutlichen Stellenerhöhung für die Spitalseelsorge am UKBB fordert. Die Verlautbarung liegt dieser Medienmitteilung bei.

Ausgeglichenes Ergebnis trotz weniger Steuereinnahmen

Wie auch im Vorjahr, prognostiziert der Voranschlag 2020 der Röm.-kath. Landeskirche BL ein ausgeglichenes Ergebnis bei einem budgetierten Ertragsüberschuss von CHF 900.

Während bei den Steuereinnahmen der juristischen Personen ein Rückgang von rund 1% (und damit um rund CHF 40›000) erwartet wird und der Kantonsbeitrag aufgrund der leicht abnehmenden Mitgliederzahl um rund CHF 21›700 tiefer ausfällt, wird angesichts der aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten von Finanzerträgen im Umfang von ca. CHF 112›500 ausgegangen.

Das Kirchenparlament genehmigte den Voranschlag einstimmig.

Vereinbarung mit RKK BS betr. Spanischsprachige Seelsorge

Die Vereinbarung über die von den beiden Römisch-katholischen Kantonalkirchen BL und BS getragene Spanischsprachige Seelsorge wurde angepasst und sieht neu eine unbefristete Vertragsdauer, einen nach oben begrenzten Stellenumfang von 175% sowie eine Verteilung der Kosten gemäss Anteil an der Wohnbevölkerung vor.

Der neuen Vereinbarung wurde grossmehrheitlich zugestimmt. Die Synode der Röm.-kath. Kirche Basel-Stadt hatte die Vereinbarung bereits im November verabschiedet. Sie tritt per 1. Januar 2020 in Kraft.

Grünes Licht für neuen Finanzausgleich

Jährlich transferiert die Landeskirche 50% des erhaltenen Kantonsbeitrags (im Jahr 2018 rund 2 Mio.) an die Kirchgemeinden und unterstützt diese damit massgeblich in der Erfüllung ihrer Aufgaben. Die Verteilung erfolgt aktuell nach einem Berechnungsmodell, das ein dreistufiges Verfahren vorsieht, wonach unter anderem Kirchgemeinden mit maximal 1’000 Mitgliedern unabhängig ihrer Steuerkraft einen Fixbeitrag erhalten.

Da der Berechnungsmodus für die Ausgleichszahlungen nicht mehr allen Anforderungen an eine bedürfnisgerechte Verteilung der ermittelten Ausschüttungen gerecht werden konnte, wurde in mehrjähriger Arbeit und nach diversen Vernehmlassungen ein neues Berechnungsmodell konzipiert.

Das bisherige Modell wird nun in einen reinen Ressourcenausgleich überführt. So sind für die Verteilung neu einzig die Anzahl Mitglieder und die Steuerkraft einer Kirchgemeinde massgebend. Dadurch sollen finanzielle Disparitäten zwischen den Kirchgemeinden reduziert und starke jährliche Abweichungen verhindert werden. Ferner sollen Fehlanreize (u.a. in Bezug auf die Festlegung des Steuersatzes oder Fusionsbestrebungen) vermieden werden.

Das neue Modell, das den Kirchgemeinden von Sergio Marelli, Finanzverantwortlicher im Landeskirchenrat, im Frühjahr bereits vorgestellt worden war und durchwegs positiv aufgenommen wurde, hat die Synode einstimmig genehmigt.

Jugend- und Begegnungszentrum (JBZ) in Seewen

Im Jahr 1985 nahm das zwei Jahre zuvor durch die Röm.-kath. Landeskirche gekaufte Jugend- und Begegnungszentrum in Seewen (SO) als «eigenes Bildungshaus» nach umfassender Renovation den Betrieb auf.

Ursprünglich vorgesehen als Begegnungsort zwischen den Generationen und als Tagungs- und Kursort für kirchliche Gruppierungen, wurde das Jugend- und Begegnungszentrum nunmehr praktisch ausschliesslich durch Schulen und nur durch wenige kirchliche Organisationen belegt. Darüber hinaus konnten die notwendigen Investitionen für die Instandhaltung des Gebäudes trotz Anstrengungen für eine höhere Belegung sowie diversen Werbemassnahmen nicht vollständig durch Erlöse ausgeglichen werden.

Aufgrund dieser Gegebenheiten wurde der Landeskirchenrat einstimmig ermächtigt, eine andere Weiterverwendung oder einen Verkauf der eigenen Bildungsstätte zu realisieren sowie den Erlös im Falle eines Verkaufs für den Erwerb einer neuen Liegenschaft oder für eine Geldanlage zu verwenden und die Erträge daraus für die kirchliche Jugendarbeit einzusetzen.

Büro der Synode wieder vollzählig

Als Ersatz für die im Juni zurückgetretenen Pascal Ryf-Stocker (Oberwil) und Niggi Thurnherr (Arlesheim) stellten sich als neue Mitglieder des Büros der Synode drei Kandidaten zur Verfügung. Gewählt wurden Jeanne Locher (Münchenstein) und Denise Pfäffli (Pratteln-Augst). Beide bringen langjährige Erfahrung als Synodalen und eine grosse Verbundenheit zur Kirche mit.

Link:

Die Artikel des Medienspiegels werden nach den urheberrechtlichen Richtlinien der Medienhäuser publiziert.

Kirche Schweiz – katholisch, aktuell, relevant

https://www.kath.ch/medienspiegel/medienmitteilung-zur-synode-der-roem-kath-landeskirche-bl-vom-2-dezember-2019/