Papst: Nicht Leben in 1. und 2. Liga einteilen

Papst Franziskus hat zu weiteren Anstrengungen um eine gesellschaftliche Beteiligung von Menschen mit Behinderung aufgerufen.

Es brauche «Antikörper gegen eine Kultur, die (menschliche) Leben in solche erster und zweiter Liga einteilt», schreibt das Kirchenoberhaupt in einer Botschaft zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung , die der Vatikan am Dienstag veröffentlichte.

Gleichzeitig lobte der Papst viele Fortschritte in Medizin und Technik wie auch in der Gesetzgebung vieler Länder. All dies bleibe aber ungenügend, wenn sich nicht auch die Mentalität ändere. Denn diese behindere immer noch Zugänge zu Bildung, Arbeitsplätzen und sonstiger Teilhabe.

Versteckte Exilanten

Ausserdem erinnerte Franziskus an die vielen «versteckten Exilanten», die oftmals in den Häusern und Familien vergessen würden. Vor allem alte Menschen mit Behinderung würden oft als Belastung und «sperrige Präsenz» wahrgenommen. Der Papst rief dazu auf, «in jeder Person mit Behinderung, auch mit einer schweren und komplexen, deren einzigartigen Beitrag zum Gemeinwohl anzuerkennen».

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird jährlich am 3. Dezember begangen. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Gedenk- und Aktionstag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern. (kna)

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