13. Dezember

Das konnte ja nur ein Freitag der 13. sein! Reto und Gregor waren kurz davor gestanden, den ultimativen Weihnachtsbaum aus dem nahegelegenen Wald zu holen und Monique damit eine Freude zu bereiten. Stattdessen sass er nun hier auf dem Polizeiposten, um seine Personalien anzugeben.

Der Werkdienstmitarbeiter, der sie am Mittwoch kurz vor der Baumschneideaktion zur Rede gestellt hatte, war ganz in Ordnung gewesen. Aber wenn jemand ohne sein Wissen einen Baum aus dem Gemeindewald holen wollte, kannte auch er keinen Spass mehr. «Das muss ich melden», hatte er kurz gesagt und Retos Adresse und Telefonnummer verlangt. Dann waren er und Gregor ziemlich wortkarg nach Hause getrottet.

«Ich wollte meinem Göttibuben doch zeigen, was wirklich nachhaltig ist: Ein einsamer Baum, gleich bei uns um die Ecke. Der wird sowieso einmal abgezwickt. Bei uns aber hätte der ein zweites Leben bekommen!», argumentierte Reto zwei Tage später vor dem Polizisten. Der hatte ihm zuvor ganz sachlich erklärt, dass Bäume in einem öffentlich zugänglichen Wald nicht einfach so mitgenommen werden können. Immerhin musste er keine Busse zahlen.

Als er dennoch einigermassen grummelnd den Posten verliess, kam Monique um die Ecke. Sie strahlte über das ganze Gesicht und sagte: «Reto, Liebster, was macht du denn hier? – Schau mal, was ich für uns gekauft habe: einen Weihnachtsbaum! Und erst noch einen von unserer Korporation aus dem Wald gleich bei uns am Ende der Strasse!» (ms)

Frische Weihnachtsbäume kommen aus dem Schweizer Wald

https://www.kath.ch/13-dezember/