11. Dezember

Allein gelassen, das in der eigenen Wohnung, obwohl Reto doch grad nebenan war, schaute Monique zu den Kerzen rüber. Es war bereits zweiter Advent. Die eine Kerze war abgebrannt und musste ersetzt werden. In wenigen Tagen stand der dritte Advent an. Reto hatte die letzte Kerze hervorgeholt. Hatte er gesagt.

Es konnte doch nicht sein, dass sie kerzenlos auf Weihnachten zugingen! Monique wurde unruhig. Die Vorweihnachtszeit stresst! Hatte es in der Reserve noch eine Kerze – oder sogar zwei, so dass am kommenden Sonntag drei Lichter angezündet werden konnten? Nein, eben nicht.

Monique wollte sicher sein. Sie stand auf und schaute kurz bei Reto hinein. Sie fragte: «Hat es noch Kerzen.» Zurück kam: «Hat nix mehr.»

Reto kümmerte sich wieder einmal nicht um Weihnachten. Monique nervte es. Sie ging ein, zwei Mal durch den Raum und löschte dabei aus Versehen die Kerze aus, als sie ihr zu nahe trat. «Das auch noch!» Monique suchte nach Streichhölzern. Fand die Schachtel. Die war leer.

Monique ging ein zweites Mal zu Reto rüber: «Streichhölzer?» – «Sind auch alle.»

Monique sah sich genötigt auf dem Einkaufszettel zu schreiben: «Zündhölzer und Kerzen.» Und dann überlegte sie einen Moment und notierte: «Waldspaziergang! Um Reisig für den Adventskranz zu holen.» (gs)

Eine Zündholz-Kerzen-Geschichte

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