3. Dezember

Just in diesem Moment klingelte es an der Tür. Verwundert schauten sich Monique und Reto an. Wer konnte das sein? Sonntagabend war dem trauten Paar heilig. Die Erdnüsse standen schon auf dem Beistelltisch, um während der Wiederholung des letzten Tatorts aus Luzern vernascht zu werden. «Gehst Du?» Reto machte sich auf, richtete die Kapuze seines Pullovers und lugte durch den Spion. Was war das? Kovatsch vom Parterre stand vor der Tür, eine Flasche dunklen Bocks der Marke Hopf in der Hand, in sichtlich angetrunkenem Zustand mit Blut verschmierten Kleidern. Was wollte der um Himmelswillen in diesem Zustand zu dieser Zeit?

Seit der Tscheche ins Haus gezogen war, ging es rund. Der Rasen wurde nicht mehr länger als fünf Zentimeter und hatte man beim Heimkommen mit voller Einkaufstasche den Schlüssel nicht gerade zur Hand, ging es keine zehn Sekunden und Kovatsch betätigte den Türöffner.

Nett, aber irgendwie auch etwas beängstigend, war die Aufmerksamkeit, die der neue Hausmeister seiner Mieterschaft entgegenbrachte. Und natürlich war die Einladung zu Schweinebraten und Knödel lieb gemeint. Er konnte ja nicht wissen, dass Monique und Reto streng vegetarisch kochten. Überhaupt waren die Dämpfe aus Kovatschs Küche eine echte Herausforderung.

Das Bild aber, das der selbsternannte Concierge vor der Türe abgab, war zum Fürchten. Was hatte das zu bedeuten? Zögernd drehte Reto den Schlüssel… (eme)

Für alle, die wie Monique und Reto Tatort-Fans sind oder dies noch werden wollen (allerdings zählt der vorläufig letzte Tatort aus der Schweiz nicht zu den Besten, wie man in zahlreichen Kritiken nachlesen kann): «Der Elefant im Raum»

https://www.kath.ch/3-dezember/