Kirchgemeinde Zürich richtet Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder ein

Medienmitteilung

Das Kirchgemeindeparlament der reformierten Kirchgemeinde Zürich hat in seiner Sitzung vom 23. Oktober mit grosser Mehrheit das Projekt einer Herberge an der Schimmelstrasse unterstützt, die ab Januar 2020 geflüchteten Frauen und Kindern ein vorübergehendes Zuhause bieten soll. Ebenso bewilligten die Abgeordneten einen Kredit von 3,14 Millionen Franken für den Umbau und die Sanierung des Centro Magliaso, einer traditionsreichen kirchlichen Institution am Luganersee.

Die Projektidee zur Herberge stammt aus dem städtischen Kirchenkreis vier fünf, wo sich die Citykirche Offener St. Jakob in Nachbarschaft zur Schimmelstrasse befindet. Die neue Einrichtung soll in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Verein Wohngenuss verwirklicht werden. Geplant ist die Umnutzung von zwei freiwerdenden Wohnungen in kirchlichem Besitz an der Schimmelstrasse 8, die vorübergehend Wohnraum für bis zu zehn Frauen und sechs Kinder bieten können.

Die Citykirche Offener St. Jakob übernimmt die Verantwortung für den operativen Bereich (Besuche und Gespräche, Krisenintervention), der Verein Wohngenuss für den administrativen Bereich (Mietverträge, Bewirtschaftung). Für die Begleitung der geflüchteten Frauen und Kinder wird eine Sozialarbeiterin bzw. Sozialpädagogin eingestellt. Die Kosten des vorerst dreijährigen Projekts betragen rund 425’000 Franken und gehen zulasten des Personal- und Entwicklungsfonds der Kirchgemeinde. Zu diskutieren gaben im Parlament einzig der Sicherheitsaspekt und die Frage, ob das Angebot auf Personen zu beschränken sei, die bereits Wohnsitz in der Stadt Zürich haben. Eine entsprechende Einschränkung lehnte die Mehrheit allerdings ab.

Umbau und Sanierung in Magliaso

Im finanziell gewichtigsten Geschäft des Abends bewilligten die Abgeordneten fast einstimmig einen Kredit von 3,14 Millionen Franken für die Erneuerung des Centro Magliaso. Diese seit 1945 bestehende kirchliche Institution am Luganersee kann auf eine jahrzehntelange Tradition als Hotel und Begegnungsort der besonderen Art zurückblicken. Sie setzt sich zum Ziel, allen Menschen Ferien zu ermöglichen, unter anderem auch solchen mit Behinderungen oder in finanziell schwierigen Verhältnissen. Für diese Zielgruppen ist Magliaso eine von wenigen touristischen Destinationen in der Schweiz.

Das Centro befindet sich im Besitz der reformierten Kirchgemeinde Zürich und wird von einer Genossenschaft geführt. Diese beteiligt sich mit knapp 520’000 Franken an den anfallenden Sanierungskosten. Mit dem nun gesprochenen Kredit soll die letzte grosse Etappe der laufenden Gesamtsanierung abgeschlossen werden, auch damit zukünftig alle feuerpolizeilichen Auflagen und Anforderungen an einen barrierefreien Zugang erfüllt sind.

Unterstützung für Konzernverantwortungsinitiative

Eine Formsache war im Kirchgemeindeparlament die Wahl von je einer Pfarrwahlkommission für die Kirchenkreise eins (betreffend Predigerkirche) und zwei. Als einzigen Vorstoss reichten Corinne Duc, Peter Simmen und zwei Dutzend Mitunterzeichnende ein Postulat ein, das ökologische Mindeststandards für den Kirchenkaffee in der Kirchgemeinde Zürich fordert. Diesbezüglich wird die Kirchenpflege demnächst einen konkreten Vorschlag formulieren.

Zwei Vorstösse zu Personalfragen, die Michael Braunschweig als Erstunterzeichner an der letzten Sitzung vom 26. Juni eingereicht hatte, wurden von der Kirchenpflege bereits schriftlich beantwortet. Eine Diskussion dazu wünschten die Abgeordneten nicht. Eine weitere Interpellation von Braunschweig und Mitunterzeichnenden hatte im Juni gefordert, dass die Kirchgemeinde die Konzernverantwortungsinitiative unterstützen soll. Diesem Anliegen trug die Kirchenpflege im September Rechnung, als sie ihre Unterstützung für die Initiative auf der Online-Plattform «Kirche für Konzernverantwortung» bekanntgab.

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