260 Berner demonstrieren gegen Menschenhandel

Medienmitteilung

Rund 260 Personen sind am Samstagnachmittag stumm und in schwarz als «Walk for Freedom» durch die Berner Innenstadt gezogen und haben so gegen Menschenhandel demonstriert.

Die Aktion in Bern ist Teil einer weltweiten Bewegung. Gleichentags haben in über 50 Nationen rund 500 Walks stattgefunden, zum ersten Mal auch in Biel. Das Ziel ist es, Menschen für die Problematik der modernen Sklaverei zu sensibilisieren. «Es gibt heute immer noch Millionen von Menschen, die als Sklaven gehalten und verkauft werden – auch in der Schweiz, auch in Bern», sagte die Mitinitiantin Joëlle Räss. Die Schweiz ist ein bekanntes Transit- und Zielland. Hauptformen von Menschenhandel in der Schweiz sind Zwangsprostitution (z.B. durch Loverboys), Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung, Organisierte Bettelei und Zwangsheirat. David Wörle performt seinen Song «Eve», den er vor zwei Jahren nach dem Walk geschrieben hat. Er handelt von einem Mädchen, welches in jungen Jahren bereits von ihrer Familie durch die Armut zur Prostitution gezwungen wird. «Es ist manchmal gut, wenn es uns die Stimme verschlägt», sagt David und ermutigt uns beim Laufen an betroff enen Menschen zu denken und nicht eine Zahl. Die Teilnehmenden zogen danach in einer Einerkolonne durch die Stadt. Die Einerkolonne steht für die einzelnen Schicksale, die hinter den Opferzahlen stehen. Die Farbe schwarz soll die Tragik der Thematik und die hohe Dunkelziff er hervorheben.

Organisiert hat die Demonstration eine Gruppe junger Bernerinnen und Berner, die unter der globalen Dachorganisation A21 agiert. Deren Mission ist es, Menschenhandel durch Prävention, Opferrettung und Strafverfolgung zu beenden.

Lokaler Walk, globale Wirkung

«Jahr für Jahr gehen wir wieder auf die Strasse mit dem Anliegen im Kleinen Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen einstehen für jeden Betroff enen, der selbst oft keine Stimme hat,» sagt Joëlle Räss. Die hunderten lokalen Walks hätten gemeinsam eine globale Wirkung. Je mehr Menschen sich der Problematik bewusst sind, desto grösser die Chancen, dass Opfer ihre Freiheit wiedererlangen.

Walk for Freedom

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