Amazonas-Bischöfe wollen Katakomben-Pakt schliessen

Bischöfe der Amazonas-Synode im Vatikan wollen am Sonntag einen neuen sogenannten «Katakomben-Pakt für das gemeinsame Haus» schliessen. Die gegenseitige Verpflichtung soll mit einem Gottesdienst in der Domitilla-Katakombe vor den Toren Roms begangen werden.

Das Ziel sei «eine Kirche mit amazonischem Gesicht: dienend und arm, prophetisch und samaritanisch», heisst es in einer Einladung an Bischöfe, die der katholischen Nachrichtenagentur CIC in Rom vorliegt. Vorbild ist der Katakomben-Pakt von Bischöfen im Jahr 1965, in dem sie sich für eine Kirche der Armen verpflichteten.

«Persönliche und gemeinschaftliche Verpflichtung»

Geleitet werden soll die Feier dem Vernehmen nach vom brasilianischen Kardinal Claudio Hummes. «Wir wollen demütig und radikal, als Hirten und Christen und Christinnen, eine persönliche und gemeinschaftliche Verpflichtung mit dem Gemeinsamen Haus eingehen», heisst es in der Einladung.

Das «Gemeinsame Haus» ist ein Leitthema der Amazonassynode, mit dem sowohl die Bewahrung von Gottes Schöpfung wie auch der gerechte und respektvolle Umgang der Menschen untereinander gemeint sind. Weiter heisst es: Geschlossen werden solle der Pakt «im Einklang mit dem, was wir vom Geist während dieser Synode und dem Hören auf das Volk während des Vorbereitungsprozesses gelernt haben».

1965: Verpflichtung zum Dienst an Bedrängten

Beim ersten Katakomben-Pakt kurz vor dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, am 16. November 1965, hatten sich 40 Bischöfe aus Lateinamerika und Europa «zum Dienst an wirtschaftlich Bedrängten, Benachteiligten und Unterentwickelten» verpflichtet.

Sie versprachen, «so zu leben, wie die Menschen um uns herum üblicherweise leben» und erklärten ihren Verzicht auf aufwendige Amtskleidung und die offizielle Anrede als Eminenz, Exzellenz oder etwa Monsignore. (cic)

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