Die religiöse Kultur von Zug ist neu multimedial erfahrbar

Zug, 31.1.19 (kath.ch) 40 kulturhistorisch-religiöse Orte umfasst derzeit das digitale Projekt «Kulturpunkte Zug», dessen Umsetzung mit der Vernissage am 31. Januar gefeiert wird. Die Kulturpunkte sind allesamt Zeugen der vergangenen 1000 Jahre bis in die jüngste religiöse Geschichte des Kantons Zug. Sie umfassen unter anderem Beinhäuser, Wegkreuze, Kapellen und Kirchen bis hin zu neueren Sakralbauten. Und: Diese historisch-religiösen Zeitzeugen erzählen Geschichten.

Marianne Bolt*

«Bei diesem Projekt geht es darum, einer breiten Öffentlichkeit Kulturwissen auf digitale Art und Weise zu eröffnen», sagt Guido Estermann, Leiter der Fachstelle Bildung-Katechese-Medien (BKM) der Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug (VKKZ). Er ist es, der dieses Projekt angedacht und unter der Projektleitung des Kunsthistorikers Urs-Beat Frei umgesetzt hat.

Mit dem QR-Code zu den Geschichten

Die Informationen und die damit verbundenen Geschichten zu den einzelnen Kulturpunkten werden auf verschiedenen Wegen zugänglich gemacht: «Wir haben an den religiösen Stätten Schrifttafeln angebracht, die in wenigen Sätzen über den Ort berichten», sagt Frei. Zudem sei auf diesen Schrifttafeln ein QR-Code aufgeführt. Dabei handelt es sich um die quadratisch angelegten, schwarz-weissen Codes, die mit dem Handy gelesen werden können.

«Der QR-Code bietet den Zugang durch Geschichten zum jeweiligen Ort», erklärt der Spezialist für Sakralkultur. So würden Sprecherinnen und Sprecher als fiktive Person eine Geschichte zum Ort erzählen, das Besondere hervorheben oder die Entwicklung schildern. So wird beispielsweise die Geschichte erzählt, weshalb das Altarbild in der Pfarrkirche Menzingen einen Mann mit Turban zeigt.

Auf der Website des Projekts Kulturpunkte Zug (www.kulturpunkte-zug.ch) sind alle Artefakte und die dazugehörenden Audio-, Video- und Bilddateien online zugänglich.

Für Schulen geeignet

Guido Estermann ist es wichtig, die religiöse Zuger Kultur auch Schülerinnen und Schülern zugänglich zu machen. «Wir haben zu mehreren Objekten digital basierte pädagogische Materialien für das ausserschulische Lernen erarbeitet, die auf unserer Website zur Verfügung stehen.» Im Zentrum stünden die Geschichten und Hintergründe des vorgestellten Artefakts in Verbindung mit der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. «Diese Form soll den Wert der konkreten Artefakte mit der heutigen Zeit sichtbar werden lassen.»

Bedeutung für die Gegenwart

Die 40 Artefakte, die nun der Öffentlichkeit mit den Kulturpunkten zugänglich gemacht werden, umschliessen nicht alle kulturhistorisch-religiösen Orte des Kantons. Projektleiter Frei erklärt: «Bei der Wahl achteten wir auf die historische Relevanz, den Quellenstand für die Beschreibung der Objekte, die Vielfalt der thematischen Aspekte, deren die Bedeutung für die Gegenwart und – wenn möglich – eine gleichmässige geografische Verteilung im Kanton Zug.»

Für das Projekt übernimmt die BKM die strategische und operative Gesamtverantwortung, finanziert wird es zu je einem Drittel von der VKKZ, dem Lotteriefonds und weiteren Sponsoren.

*Dies ist eine Zweitpublikation aus dem Pfarreiblatt Zug, Ausgabe 5/6 2019.

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