Die Freiburgerin Marguerite Bays wird heiliggesprochen

Rom, 16.1.19 (kath.ch) Papst Franziskus hat ein zweites auf Fürsprache der Seligen Marguerite Bays (1815-1879) erfolgtes Wunder anerkannt. Damit sind die formalen Voraussetzungen für eine Heiligsprechung der Schneiderin aus dem Kanton Freiburger erfüllt.

«Nachdem Päpste heiliggesprochen wurden, ist es gut, zu Gottes kleinem Volk zurückzukehren», sagte der Pfarrer von Romont, Martial Python, gegenüber cath.ch. Er hat eine Biographie der Seligen verfasst, die unweit von Romont lebte. Der Termin der Heiligsprechung stehe noch nicht fest, er könnte aber in Herbst liegen, schreibt cath.ch.

Bei einer Audienz mit dem Leiter der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Becciu, anerkannte der Papst am Dienstag das Wunder an.

Wundmale Jesu

Die Franziskanerin Marguerite Bays wurde am 8. September 1815 im Weiler La Pierraz im Kanton Freiburg geboren und starb am 27. Juni 1879 in Siviriez, also unweit ihres Geburtsortes. Ganz bewusst nahm sie ihre Berufung als christliche Laiin wahr. Die tägliche Messe, das Gebet und Wallfahrten prägten ihr Leben. Sie kümmerte sich unter anderem um die Katechese der Kinder, um Arme, Kranke und Sterbende, heisst es zu ihrer Vita.

Die gelernte Schneiderin gehörte dem Dritten Orden des heiligen Franziskus an. Im Jahr 1854 soll sie plötzlich von einer Krebskrankheit geheilt worden sein, in der Folge zeigten sich bei ihr die Wundmale Jesu.

Zwei Wunder

Auf ihre Fürsprache hin sollen zwei Wunder erfolgt sein: 1998 überlebte ein kleines Mädchen einen Traktor-Unfall ohne Verletzungen; 1940 soll ein junger Bergsteiger nach einem Hilfsgebet an Bays auf wundersame Weise als einziger einen Kletterunfall überlebt haben. Dieses Wunder hatte der Vatikan bereits anerkannt.

Papst Johannes Paul II. sprach Bays am 29. Oktober 1995 selig. Er bezeichnetet sie als «ganz einfache Frau, mit einem ganz gewöhnlichen Leben, in dem sich jeder von uns wiederfinden kann».

Ortsbischof fördert Heiligsprechungsprozess

2014 leitete der Bischof des Bistums Freiburg-Lausanne-Genf, Charles Morerod, das Heiligsprechungsverfahren für die Ordensfrau ein.

Jeweils am 27. des Monats, ihrem Todestag, finden sich zum Gedenken von Marguerite Bays jeweils zahlreiche Gläubige in der Kirche von Siviriez ein.

Drei Seligsprechungen

Marguerite Bays war 1995 gleichzeitig mit zwei weiteren Schweizerinnen durch Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen worden. Das waren die Gründerin der Ingenbohler Schwestern, die Luzernerin Maria Theresia Scherer, und die Aargauerin Maria Bernarda Bütler.

Die Kapuzinerin Maria Bernarda Bütler gründete in Kolumbien die Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf. Papst Benedikt XVI. sprach sie am 12. Oktober 2008 heilig. (cic/gs)

Dossier zur Heiligsprechung von Marguerite Bays geht nach Rom

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