US-Kardinal: Diskussion über Missbrauch «produktiv»

Washington, 14.11.18 (kath.ch) Die Intervention des Vatikan bei einem geplanten Massnahmenpaket der US-Bischöfe gegen Missbrauch ist aus Sicht des New Yorker Kardinals Timothy Dolan (68) enttäuschend.

Doch obwohl bei der aktuellen Vollversammlung in Baltimore keine abschließende Entscheidung über den weiteren Umgang mit Missbrauch gefallen sei, halte er die Diskussion über das Thema für «produktiv», sagte er am Dienstag (Ortszeit) in einem Radiointerview.

Seine Amtsbrüder hätten «einmal tief durchgeatmet», als sie die Nachricht aus dem Vatikan kurz vor Beginn der Konferenz erreicht habe. Papst Franziskus hatte mit Blick auf das Massnahmenpaket der US-Kirche darum gebeten, erst einmal das für Februar angesetzte Welttreffen der Bischöfe im Vatikan abzuwarten. «Wir sind nur ein kleiner Teil der Weltkirche», sagte Dolan und deutete damit Verständnis für den Papst an.

Hirtenbrief gegen Rassismus

Die US-Bischofskonferenz hatte für ihre Herbstvollversammlung ursprünglich die Verabschiedung weiterer Schritte gegen Missbrauch geplant. Neben einem Verhaltenskodex für Bischöfe und einer unabhängigen Überwachungskommission sollte auch eine Beschwerdestelle geschaffen werden.

Am Mittwoch, dem dritten und letzten Tag der Konferenz, wollen die Bischöfe einen Hirtenbrief gegen Rassismus veröffentlichen. (kna)

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