«Kirche von unten»-Mitbegründer Heinrich Missalla gestorben

München, 7.10.18 (kath.ch) Heinrich Missalla, katholischer Theologe und Mitbegründer der «Initiative Kirche von unten» (IKvu), ist am 3. Oktober im Alter von 92 Jahren gestorben. Das teilte die deutsche Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» am Sonntag mit.

«Ein Kämpfer gegen das Verschweigen und gegen den Rückwärtskurs der Kirche», ist die Würdigung Missallas von «Wir sind Kirche überschrieben. Er sei ein Reformer der Kirche gewesen und habe den Rückwärtskurs nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil beklagt.

Heinrich Missalla, 1926 geboren, wurde 1953 zum Priester geweiht, war in der Seelsorge und als Religionslehrer tätig und war von 1971 bis 1991 als Professor für Katholische Theologe und ihre Didaktik in Essen tätig.

Nach Heirat Lehrerlaubnis entzogen

Im Jahr 1996 heiratete er die Kirchenhistorikerin Magdalene Bussmann. Daraufhin wurde ihm im Alter von 70 Jahren die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.

Missalla gehörte seit Mitte der 1950er-Jahre der katholischen Friedensbewegung Pax Christi an und war viele Jahre Mitglied des Vorstands. Ausserdem war er Mitbegründer des «Bensberger Kreises» und der Zeitung «Publik-Forum», deren langjähriger Herausgeber der Theologe auch war.

Schwerpunkt Kirche in den Weltkriegen

«Wir sind Kirche» erinnerte an Missallas besonderes Interesse für das Verhalten der katholischen Kirche in den Weltkriegen sowie der Zeit dazwischen und danach. «Aufgrund seiner eigenen Kriegserfahrungen war es sein besonderes Anliegen, die Kirche dahin zu bringen, ein offenes und ehrliches Bekenntnis zum problematischen Verhalten der damaligen Bischöfe zu Hitlers Krieg abzulegen.»

Zudem habe er die Bischöfe immer wieder an ihre Aussage im Jahr 2000 erinnert: «Wer sich weigert, sich dem Schatten seiner Geschichte zu stellen, bleibt an sie gekettet.» (kna/ms)

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