Riehens umstrittener Pfarrer muss sich offener Wahl stellen

Riehen BS, 6.10.18 (kath.ch) 132 Katholiken und Katholikinnen wollen, dass über die umstrittene Anstellung des neuen Pfarrers in Riehen abgestimmt wird. Ab November sollte in Riehen ein Pfarrer amten, der 2012 im Thurgau wegen «sexuellen Handlungen mit einem Kind» verurteilt worden war.

Der Wahl durch die örtliche Pfarrwahlkommission hat Bischof Felix Gmür im Juli zugestimmt. Gegen die Anstellung wurden daraufhin Unterschriften gesammelt.

Ziel war es, bis zum 26. September 100 Unterschriften zu erreichen. Das Präsidium des Pfarreirats St. Franziskus erklärt in einer am Samstag im Kantonsblatt Basel-Stadt publizierten Stellungnahme, dass innerhalb der gesetzten Frist 132 gültige Unterschriften eingereicht wurden. Damit sei die Forderung nach einer Urnenwahl von Pfarrer Stefan Küng zustande gekommen.

Gegen diese Verfügung des Präsidiums des Pfarreirats in Riehen kann bei der kantonalkirchlichen Rekurskommission der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt innerhalb von zehn Tagen rekuriert werden. Wenn dies nicht geschieht, kann die Urnenwahl des Pfarrers im ersten Quartal 2019 stattfinden, hiess es auf Anfrage.

Entscheid liegt neu beim Priester

Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF erklärte der Pfarreirat, man werde mit dem Priester das Gespräch suchen. Wenn sich der Priester der offenen Wahl stellen wolle, dann werde diese durchgeführt.

Der Priester war im Juni 2012 von der Thurgauer Staatsanwaltschaft zu einer bedingten Geldstrafe von 4000 Franken verurteilt worden. Dies wegen «einer sexuellen Handlung mit einem Kind», wie der Thurgauer Staatsanwalt Jonas Bruderer gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» sagte. Offenbar fand der Übergriff bei einem der privaten Treffen mit Fussmassage statt, die der Pfarrer in Aadorf im Thurgau zwischen 1999 und 2010 mit Jugendlichen hatte. (gs)

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