«Marsch fürs Läbe» wehrt sich gegen Mitmarsch von Rechtsextremen

Bern, 11.9.18 (kath.ch) Die rechtsextreme Pnos (Partei National Orientierter Schweizer) will sich am «Marsch fürs Läbe» aktiv beteiligen. Dagegen wehrt sich die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) als Mitorganisatiorin in einer Medienmitteilung. An ihrer friedlichen Demonstration hätten gewaltverherrlichende und diskriminierende Gruppierungen keinen Platz.

Am diesjährigen «Marsch fürs Läbe» in Bern erwarten die Lebensschützer nicht nur die üblichen Proteste von linksautonomen Gegnern. Neu will auch die rechtsextreme Partei Pnos mitmarschieren, und zwar Seite an Seite mit den Lebensschützern. Das schürt nicht nur die Angst vor Ausschreitungen, wie den Medienberichten zu entnehmen ist. Das gefällt auch den Organisatoren des Umzugs gar nicht.

Distanzierung von «antidemokratischen Trittbrettfahrern»

«Die SEA als Mitträgerin des ‹Marsch für’s Läbe› distanziert sich ausdrücklich von antidemokratischen Trittbrettfahrern, insbesondere und namentlich von der Pnos, welche den Marsch für ihre Zwecke nutzen wollen», schreibt die SEA. Für die Dachorganisation christlicher Freikirchen steht an diesem Anlass «der Schutz des Lebensrechts ungeborener Kinder im Zentrum». «Gewaltverherrlichende und diskriminierende Parolen haben am friedlichen ‹Marsch für’s Läbe› keinen Platz!», schreiben SEA-Präsident Wilf Gasser, der im Organisationskomitee des Marsches ist, sowie der SEA-Generalsekretär Marc Jost, und der SEA-Kommunikationsverantwortliche Simon Bucher in der Mitteilung.

Pnos-Demonstranten unerwünscht

Wie einer Korrespondenz auf der Webseite des Marschs zu entnehmen ist, haben Pnos-Mitglieder Einladungsflyer und Plakate bei den Marsch-Organisatoren bestellt – unter falschen Angaben über die Verwendung. Dagegen protestierte der OK-Präsident Daniel Regli im publizierten Brief. Er kündigte an, dass Personen mit Pnos-Kennzeichen der Zugang zum Bundesplatz in Bern verwehrt werde. Wer sich unerkannt einschleiche und danach als Pnos-Anhänger auftrete, werde vom Sicherheitsteam – mit Unterstützung der Polizei – des Platzes verwiesen.

Die Pnos bezeichnet sich als «Partei des modernen Nationalismus». Mit ihrer Forderung nach ethnischer und kultureller Geschlossenheit des Volkes, mit ihrer Forderung nach klarer Trennung von Wirtschaft und Politik, der Bekämpfung globalistischer Vereinigungen und der Forderung nach Abschaffung der Zins- und Kreditwirtschaft stelle sie die einzige wirkliche nationalistische Alternative in unserem Land dar, heisst es auf ihrer Webseite.

Der Schmerz danach

Der diesjährige «Marsch fürs Läbe findet am Samstag, 15. September 2018, ab 15 Uhr, auf dem Bundesplatz in Bern statt. Thema ist: «Abtreibung und der Schmerz danach». Betroffene Frauen und Männer würden öffentlich über die Leiden sprechen, mit denen sie nach einer Abtreibung konfrontiert wurden, heisst es in der Mitteilung. Das Grusswort wird Thomas E. Gullickson, Nuntius des Heiligen Stuhls in der Schweiz, sprechen. Am Gebet, ebenfalls Teil des Programms, in Marian Eleganti, Weihbischof im Bistum Chur, beteiligt. (rp)

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