Oeku gibt die Ja-Parole zur Fair-Food-Initiative heraus

Bern, 15.8.18 (kath.ch) Der ökumenische Verein Kirche und Umwelt (Oeku) spricht sich für ein Ja zur Fair-Food-Initiative aus. Er begründet dies mit ethischen Werten wie Verantwortung gegenüber der Schöpfung, Gerechtigkeit und Solidarität, heisst es in einer Mitteilung vom 9. August.

«Mit der Annahme der Initiative wären Bundesrat und Parlament in der Pflicht, Sozial- und Umweltstandards in Gesetzesvorhaben umzusetzen», heisst es in der Mitteilung weiter. Denn es brauche Länder, die vorangingen. Billignahrung auf Kosten von Mensch, Umwelt und Tierwohl sei kein Menschenrecht.

Die von der Grünen Partei der Schweiz lancierte Initiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel» («Fair-Food-Initiative») verlangt, dass Lebensmittel «im Einklang mit dem Tierwohl und der Umwelt und unter fairen Arbeitsbedingungen» produziert werden, heisst es auf der Webseite zur Initiative.

Marktvorteile für Produkte aus bäuerlicher Landwirtschaft

Konkret verlangen die Initianten, dass Produkte aus «bäuerlicher Landwirtschaft, fairem Handel und aus regionaler und saisonaler Produktion» einen Marktvorteil erhalten sollen. Ferner zielt die Initiative auf eine «artgerechte Tierhaltung» und weniger Lebensmittelverschwendung. Aus Sicht der Initianten sollen die Transportwege kürzer werden, Herkunft und Produktionsbedingungen sollen transparent deklariert werden.

Kirchliche Hilfswerke unterstützen Initiative

Unterstützt wird die Initiative durch das evangelische Hilfswerk «Brot für alle»(Bfa), das auf der Webseite des Volksbegehrens auch unter den unterstützenden Organisationen figuriert. Nicht zu finden ist dort das katholische Hilfswerk «Fastenopfer». Gleichwohl unterstütze es die Initiative, teilte Matthias Dörnenburg, Ko-Leiter Bereich Kommunikation, auf Anfrage von kath.ch mit. In Absprache mit Bfa sei aber nur ein Hilfswerk im Komitee vertreten.

Der Bundesrat und das Parlament lehnen die «Fair-Food-Initiative» ab. In seiner Botschaft vom Oktober 2016 erklärte der Bundesrat, eine Annahme der Initiative könnte in Konflikt geraten mit internationalen Handelsabkommen. Zudem würden die verlangten Kontrollen die Preise für die Lebensmittel erhöhen. Die Initiative kommt am 23. September zur Abstimmung.

Oeku berät Pfarreien und Kirchgemeinden

Oeku setzt sich «für die Bewahrung der Schöpfung im Leben und Zeugnis der Kirchen ein», wie es auf der Webseite des Vereins heisst. Der Verein berät und unterstützt Pfarreien und Kirchgemeinden betreffend Gestaltung der Bildungsreihe «Schöpfungszeit» und gibt ihnen Empfehlungen für das Energiesparen. Zudem setzt er sich für Biodiversität auf dem Kirchenareal und für ökologische Reinigung und Mobilität ein. (ns/sys)

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