«Wir sind uns trotz Unterschieden alle sehr ähnlich»

24.3.18 (kath.ch) Die Arbeit der Vorsynode ist getan. Das Schlussdokument ist verfasst. Medea Sarbach, die Delegierte aus der Schweiz, hat das Resultat «umgehauen». Demnächst wird das Dokument der Öffentlichkeit vorgestellt.

Francesca Trento

Eine Gruppe Jugendliche steht vor dem Tor des Collegio Maria Mater Ecclesiae in Rom. Unter ihnen steht auch Medea Sarbach, die Delegierte aus der Schweiz. Die Gruppe strahlt eine Vertrautheit aus, die auf eine langjährige Freundschaft hinweisen könnte. Kennen tun sich die jungen Menschen nicht einmal eine Woche.

 Verschieden, aber doch ähnlich

«Intensiv war es. Sehr. Aber wunderbar», das betont die Theologiestudentin  im Gespräch mit kath.ch mehrmals. Wunderbar sei die «Einheit» gewesen, die sie gespürt habe. «So unterschiedlich alle auch waren, umso mehr kam zum Vorschein, wie ähnlich wir uns sind.»

Fast unmögliche Aufgabe

Intensiv war es nicht nur wegen dem vollen Programm. Sondern auch, weil so viele verschiedene Kulturen aufeinander prallen. Die Einheit, die trotz diesen Unterschieden spürbar war und die Atmosphäre und das Beisammensein erfüllte, zeigte sich – neben den persönlichen «tollen und bereichernden Begegnungen» – während der ihnen gestellten Aufgabe umso mehr.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorsynode mussten ein Dokument verfassen, das etwas Unmögliches zum Ziel hatte: Allen Jugendlichen eine Stimme zu geben und ihre Situationen, ihre Kritik und ihre Vorschläge an die Bischöfe für die kommende Synode im Herbst zu erläutern.

Rotwein und Pasta

Unmöglich war es offenbar nicht. Alle jungen Leute konnten das Dokument, das sich Tag für Tag veränderte, anpasste und vereinheitlichte, lesen und auch kommentieren. «Wir durften vor alle hinstehen und offen sagen, wenn wir mit gewissen Aussagen darin voll nicht einverstanden waren», sagt Medea Sarbach. Zensur sei ein Fremdwort gewesen. Während der ganzen Woche, egal ob in der Gruppe oder im Plenum oder bei  Rotwein und Pasta am Abend.

«Ich kann es immer noch kaum glauben.»

Nicht nur sie sei mit all den Punkten zufrieden, wie sie betonte. «Ich kann es immer noch kaum glauben, aber es stimmt», so Sarbach, irgendwie stolz auf die Jungen und sich selbst. «Ich kann wirklich voll und ganz hinter diesem Dokument stehen.»

«Mit allem irgendwie einverstanden.»

Als sie in den Bus einsteigt, der sie zum Gruppenausflug fahren soll, spricht sie noch kurz mit einer Thailänderin. Die erste Frage an Medea lautet: «Wie fandest du das Dokument?» Medeas Antwort ist jetzt klar. Zur Rückfrage meinte die andere: «Oh ja, ich war mit allem irgendwie einverstanden.» Die Verblüffung in ihrem Unterton war unüberhörbar.

Heute Mittag um 12.30 wird das Dokument an einer Pressekonferenz öffentlich vorgestellt. Kath.ch berichtet später darüber.

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