Schweizer Film «Habemus Feminas» interessiert Deutschland und Österreich

Zürich, 18.1.18 (kath.ch) Den Schweizer Film «Habemus Feminas» über die Rompilgerinnen gibt es – anders als der Titel suggeriert – nicht mit lateinischen Untertiteln. Um der Nachfrage aus Deutschland und Österreich gerecht zu werden, wurde er nun deutsch untertitelt, erklärte der Regisseur und Produzent Silvan Hohl.

Georges Scherrer

Der Film dokumentiert den Marsch von Frauen, die 2016 unter dem Motto «Für eine Kirche mit* den Frauen» von St. Gallen nach Rom pilgerten. Dort überbrachten sie dem Vatikan einen Brief, in welchem mehr Mitbestimmung für die Frauen in der Kirche verlangt wird.

Papst informiert

Gemäss Hohl ist nicht vorgesehen, dass der Film auch eine lateinische Untertitelung erhält, damit er ebenfalls in der Kurie verstanden werden kann. Papst Franziskus wurde bereits über das Anliegen der Frauen orientiert und liess mitteilen, dass er ihrer im Gebet gedenke (siehe Sidebar).

«Es muss ein Markt vorhanden sein»

Auf Interesse stösst der Film hingegen in Deutschland und Österreich. Zum grössten Teil sind die Dialoge und Statements in Schweizerdeutsch gehalten. Aus diesem Grund hat der Produzent entschieden, den Film über die Untertitelung auch den Deutschen und Österreichern zugänglich zu machen.

Mit englischen Untertiteln ist «Habemus Feminas» bereits zu haben. Vorgesehen ist es, den Film auch für den französischen Sprachraum aufzuarbeiten. Anfragen gebe es hingegen noch keine aus dem Tessin oder Italien. «Es muss ein Markt vorhanden sein», erklärte der Produzent, «damit sich die Investition in die Übersetzung lohnt».

In Deutschschweizer Kinos läuft der Film bereits an verschiedenen Orten. Unter «watch now» informierte die Internet-Seite zum Film, in welchen Städten er gerade gezeigt wird. Ein Vertrag mit dem Cinema «Kinok» wurde eben verlängert, sagte Hohl.

Kirche, Frauenstimmrecht und Nasa

2017 gelangten mehrere Frauenrechtsfilme in die Kinos. Der Spielfilm «Die göttliche Ordnung», der den Kampf der Frauen für ihr Stimmrecht in der Schweiz dokumentiert, war vergangenes Jahr der erfolgsreichste Schweizer Film. Hohl verweist zudem auf den Film «Hidden Figures». Drei afro-amerikanische Frauen mit sehr guten, rechnerischen Begabungen erbrachten im technischen Bereich grosse Leistungen, erhielten dafür aber keine Anerkennung. Als weiblicher Thinkthank berechneten diese drei Damen Flugbahnen für Raketen und anderes für die US-amerikanische Luftraumbehörde Nasa. Der Film setzt ihnen nun ein Denkmal.

«Habemus Feminas» ist anders als «Die göttliche Ordnung» und «Hidden Figures» kein Denkmal. Die beiden letzten Filme verweisen auf Ereignisse, die fünfzig Jahre zurückliegen. «Das Traurige an meinem Film ist, dass er in der heutigen Zeit spielt und hochaktuell ist», sagte Produzent Hohl gegenüber kath.ch. (gs)

 

 

Filmemacher wollen hinausposaunen, dass es in der Kirche auch Frauen gibt

 

 

 

 

 

 

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https://www.kath.ch/newsd/schweizer-pilgerinnenfilmhabemus-feminas-interessiert-deutschland-und-oesterreich/