Taizé-Treffen endet mit Aufruf zu Solidarität und Umweltschutz

Basel, 1.1.18 (kath.ch) Das 40. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé ist in Basel mit einem Aufruf zu mehr Solidarität und Umweltschutz zu Ende gegangen. Der Prior der Taizé-Gemeinschaft, Alois Löser, sprach sich bei einem gemeinsamen Gebet am Silvesterabend dafür aus, Grenzen zu überwinden und Europa zu stärken. Er verwies auf die aktuellen Herausforderungen aufgrund der weltweiten Flüchtlingsströme: «In ihrer Not brauchen diese Menschen Solidarität, und wie wir in Taizé gesehen haben, können sie unsere Freunde werden.»

Ausserdem forderte Alois Löser einen rücksichtsvolleren Umgang mit der Natur. «Hört auf den Schrei der Erde. Angesichts von Umweltkatastrophen, insbesondere in den ärmsten Regionen, tragen die westlichen Länder eine historische Verantwortung.» Im Namen aller Anwesenden appellierte der Geistliche an die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen, mehr für Armutsbekämpfung und Umweltschutz zu tun. Die finanziellen Mittel für notwendige Veränderungen seien vorhanden.

Dank für Gastfreundschaft

Zum Abschluss des Jugendtreffens dankte die Taizé-Bruderschaft den Baslern für ihre Gastfreundschaft. An der Zusammenkunft hatten seit Donnerstag nach Veranstalterangaben rund 20’000 junge Menschen aus 45 Ländern teilgenommen. Sie versammelten sich zu Gebeten und Gesang im Basler Münster und in Messehallen. Die meisten Teilnehmer waren bei Gastfamilien in grenznahen Orten in der Schweiz, Frankreich und Deutschland untergebracht. Am Neujahrstag reisten sie zurück in ihre Heimatstädte.

Papst Franziskus hatte den Teilnehmern im Vorfeld ein Grusswort zukommen lassen. Darin ermutigte er sie zum ökumenischen Miteinander. Der Heilige Geist solle den jungen protestantischen, katholischen und orthodoxen Christen helfen, sich gegenseitig an der Vielfalt ihrer geistlichen Gaben zu erfreuen.

Erstmals in einem Dreiländereck

Das nächste Treffen soll Ende 2018 in Madrid stattfinden. Der Erzbischof von Madrid, Kardinal Carlos Osoro Sierra, sagte: «Madrid ist ein Ort der Begegnung, ein Ort der Gemeinschaft und ein Ort, an dem der Glaube in der ganzen Welt verbreitet wird.» Er freue sich über die Wahl.

Seit 1978 finden neben den dauerhaft im Dorf Taizé in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Grossveranstaltungen in europäischen Städten statt. Diesmal wurde das Jugendtreffen erstmals in einem Dreiländereck organisiert. Beteiligt waren christliche Gemeinden in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland.

Aussöhnung der Konfessionen

Die Gemeinschaft von Taizé steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, für europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. Der kleine Ort ist Sitz einer Bruderschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern und aus verschiedenen evangelischen und der katholischen Kirche an.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem «Konzil der Jugend» nach Taizé kamen, veranstalten die Brüder regelmässig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois. Der 63 Jahre alte Schwabe ist Nachfolger des Gründers Frere Roger Schutz (1915-2005). (kna)

Beitrag auf Telebasel

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