Morerod plant Jugendsynode mit

Minsk, 28.9.17 (kath.ch) Die Jugendsynode 2018 ist in Vorbereitung. Bis am 1. Oktober tagen die Vorsitzenden der europäischen Bischofskonferenzen und bereiten in Weissrussland die Jugendsynode vor. Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ist durch den Präsidenten der SBK Bischof Charles Morerod vertreten.

Am Donnerstag empfing Staatspräsident Alexander Lukaschenko die Repräsentanten der 45 Länder, die im Rat der Bischofskonferenzen Europas (CCEE) versammelt sind.Die Plenarsitzung steht unter dem Motto «Der Beitrag der Kirche zum Bau des Gemeinsamen Hauses Europa». Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hält die CCEE ihre Vollversammlung in Weissrussland ab; die Einladung erfolgte durch Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz von Minsk-Mohilev.

«Europa der Völker und Nationen»

Der neue CCEE-Vorsitzende Kardinal Angelo Bagnasco sagte, die Werte der Religionsfreiheit und des Schutzes des menschlichen Lebens gehörten fundamental zu einem «Europa der Völker und Nationen». Im Gespräch mit Präsident Lukaschenko betonte der Kardinal, dass Staat und Kirche aufgerufen seien, gemeinsam das Gemeinwohl und die integrale Entwicklung der Person zu fördern. Während er die gute Zusammenarbeit mit der Regierung würdigte, sprach der Erzbischof von Genua auch Probleme an – etwa die Frage der Aufenthaltsgenehmigung für ausländische Priester und die des kirchlichen Eigentums. Er hoffe, dass diese für die Evangelisierung wichtigen Punkte bald gelöst werden könnten, so Bagnasco.

Kardinal Vinko Puljic, Erzbischof von Sarajevo und Präsident der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina, betonte in Minsk, dass es keine Alternative zu Frieden und Dialog gebe. «Ich komme aus einem Land, das viele schmerzhafte Dinge gesehen hat, und aus diesem Grund weiss ich, wie wichtig es heute ist, auf allen Ebenen zu arbeiten, um Frieden zu schaffen – nicht nur in Europa, sondern in der Welt», sage Puljic.

Gemeinwohl ist nicht das Gute der herrschenden Mehrheit, sondern das Gute aller Menschen.

Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster und CCEE-Vizepräsident, äusserte die Hoffnung, dass die Kirchen in Europa eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der aktuellen Jugendprobleme spielen könnten. Jugendliche wollten grosszügig sein, aber könnten es nicht, denn zugleich lebten sie in grosser Ungewissheit, weil sie keine Zukunftschancen sähen. «Was sind unsere Antworten, um ihnen Hoffnung zu geben?», fragte der Kardinal. Er erinnerte, dass das Gemeinwohl nicht «das Gute der herrschenden Mehrheit», sondern «das Gute aller Menschen im Land» sei. (kap)

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