Schweizer Islamisten helfen verfolgten Rohingya

Die IZRS-Führer inszenieren sich in Bangladesch als spendable Helfer. Die Taktik geht auf: Sie erhalten Applaus.

Am Donnerstag hat die Bundesanwaltschaft die Spitze des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS) angeklagt. Die Strafverfolger werfen den Vorstandsmitgliedern Naim Cherni, Qaasim Illi und Nicolas Blancho Terrorpropaganda vor. Die Nachricht über die Anklage erreichte die Salafisten des IZRS in Bangladesch. Dort haben die Beschuldigten eine professionell inszenierte Hilfsaktion für die muslimische Minderheit der Rohingya gestartet.

Seit Wochen geht die Armee in Myanmar brutal gegen diese vor. Soldaten töteten Hunderte Menschen, fast 500 000 sind ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen sprechen von «ethnischen Säuberungen».

Westliche Regierungen zeigen Mühe, sich zu konkreten Schritten aufzuraffen. Das nutzt der IZRS. Mit einer Delegation haben Qaasim Illi, seine Frau Nora Illi und Naim Cherni ein Flüchtlingslager an der Grenze besucht. «Nicht bemitleiden, helfen», sei die Devise. Mit in der Schweiz gesammelten Spendengeldern setzten die IZRS-Leute den Grundstein für eine kleine Moschee und bauten 60 Zelte sowie einen Brunnen auf.

Mit Videos informieren die Islamisten ihre Anhänger über die Hilfsaktion vor Ort – und erhalten Applaus aus der muslimischen Community. Die Bilder wirken: Qaasim Illi, umringt von abgemagerten Kindern und leidenden Müttern. «Die Katastrophe brachte uns emotional an den Rand des Ertragbaren «, sagt er.

Missionieren unter den Schwächsten? Illi verneint. Eine Propaganda-Aktion sei das Ganze aber schon, denn Aufmerksamkeit hätten die Verfolgten dringend nötig.»«»«» FABIAN EBERHARD

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