Hilfsverein für Palästina schreibt an Bundesrat und israelische Botschaft

Bern/Zürich, 12.7.17 (kath.ch) Der Schweizer Verein «Kampagne Olivenöl aus Palästina» hat einen offenen Brief an die israelisch Botschaft geschrieben. Darin kritisiert er, den «illegalen und inhumanen» Akt der israelischen Behörden gegenüber dem palästinensischen Dorf Jubbet Adh-Dhib. Dieses hat weder Wasser noch Strom. Auch vom Bundesrat erwartet der Verein Unterstützung.

Am 28. Juni sei eine Solarpanel-Anlage im palästinensischen Dorf Jubbet Adh-Dhib durch die israelischen Behörden beschlagnahmt und teilweise zerstört worden, heisst es in einer Medienmitteilung des Schweizer Vereins Olivenöl aus Palästina. «Die Anlagen müssen unbedingt zurückgegeben werden», sagte Anita Meister, Geschäftsführerin des Vereins, auf Anfrage. «Ohne diese ist die Lage für die Menschen dort prekär.»

Ohne Wasser und Strom

Von der Strom- und Wasserversorgung sind viele palästinensische Dörfer abgeschnitten. Vom israelischen Militär besetzte Gebiete haben keinen Zugang zu Wasser und Strom, wie die Non-Profit-Organisation «Comet-ME» auf ihrer Website erklärt. Diese NGO sorgt deshalb durch «grüne Energie», also Solar- und Windanlagen, für Wasser und Strom für eben solche Gebiete.

Es sei zwar nicht die erste Beschlagnahmung oder Zerstörung solcher Anlagen, so Meister weiter. Aber dieses Mal betreffe es explizit ein Hilfsprojekt, das «Olivenöl aus Palästina» direkt finanziell unterstütze. Deshalb auch der Offene Brief an die israelische Botschaft.

Druck durch Bundesrat

Mit dem Offenen Brief will der Schweizer Verein Olivenöl aus Palästina die Rückgabe der beschlagnahmten Anlagen veranlassen, erklärte Meister. Ebenso habe der Verein den Brief an Bundesrat Didier Burkhalter geschickt und hofft auf grösseren Druck durch diesen auf Israel. «Den Bundesrat dürfe es deshalb interessieren, weil die momentane Lage auch gegen die 4. Genfer Konvention verstösst», so Meister.

«Die Beschlagnahmung erfolgte ohne jegliche Vorwarnung, was schon aus juristischen Gründen nicht erlaubt ist», so die Geschäftsführerin des Vereins. Hätte es eine Vorankündigung gegeben, hätte das Dorf mit juristischen Massnahmen reagieren können. «Die Anlagen müssen unbedingt zurückgegeben werden. Die Lage ist für die Menschen dort prekär.»

Die israelische Botschaft in der Schweiz war für eine Auskunft nicht erreichbar.

Der Schweizer Verein Olivenöl aus Palästina unterstützt die NGO «Comet-ME» seit 2011 durch den Verkauf von Fair-Trade Olivenöl und finanziert mit dem Erlös verschiedene Hilfsprojekte in Palästina. (ft)

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