Islamisten-Video zeigt entführte Geiseln in Mali – darunter eine Schweizerin

Bamako/Paris/Bern, 2.7.17 (kath.ch) Der Ableger von Al Kaida in Mali hat ein Video mit sechs ausländischen Geiseln veröffentlicht, darunter eine Basler Missionarin. Die drei Männer und drei Frauen werden in dem am Wochenende publizierten Mitschnitt von einem Milizionär einzeln vorgeführt. Dieser sagt an die Angehörigen gerichtet, dass bisher «keine richtigen Verhandlungen» zur Freilassung der Geiseln begonnen hätten.

Bei den Geiseln handelt es sich nach Angaben französischer Medien um den Mediziner Arthur Kenneth Elliott (Australien), Sophie Petronin (Frankreich), Stephen McGown (Südafrika), Iulian Ghergut (Rumänien) sowie die Missionarin Beatrice Stockly (Schweiz) und die Ordensschwester Gloria Gloria Cecilia Narvaez Argoti (Kolumbien). Diese sei nach Mali geschickt worden, um Muslime zum Christentum zu bekehren, heisst es in dem Video.

Augenzeugenberichten zufolge soll es sich bei den Angreifern um islamistische Kämpfer gehandelt haben. Drei weiteren Ordensschwestern sei die Flucht gelungen.

EDA verlangt «bedingungslose Freilassung»

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat laut der «Aargauer Zeitung» (2. Juli) Kenntnis von dem Video. Die Schweiz verlange weiterhin die «bedingungslose Freilassung» der Missionarin.

Stockly war vor fünf Jahren bereits von Islamisten entführt worden und kam damals dank der Vermittlung der Regierung Burkina Fasos nach neun Tage frei. Dies geschah laut Zeitung unter der Bedingung, dass sie nicht weiter missioniere.

Das EDA wies gemäss AZ ausserdem darauf hin, dass es seit 2009 wegen der hohen Entführungsgefahr von Reisen nach Mali abrät. Auch Stockly habe man von einem weiteren Aufenthalt in Mali nachdrücklich abgeraten. (kna/sys)

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